Ein Heim für Insekten

Schüler packen an: Timon und Nelson halten das Insektenhotel, das sie gemeinsam mit Loris, Vivien, Josy, Volodymyr, Pascal, David, Emily, Nils, Younique und Lea (von links) produzieren. (rol)

Rund, praktisch und gut für die Umwelt soll das sein, was zwölf Oberstufenschüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums in diesen Tagen in einer Eisinger Garage herstellen. Sie bearbeiten Baumstämme, bohren Löcher hinein und schmirgeln Oberflächen ab, damit am Ende ein Insektenhotel entsteht. Im Rahmen eines vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft organisierten Projekts leiten sie ihre eigene Juniorfirma, die sie „Place2Bee“ getauft haben. Dabei ist ihnen Nachhaltigkeit besonders wichtig. „Unsere Juniorfirma existiert nur ein Schuljahr, aber wir wollten etwas machen, das darüber hinaus einen Nutzen hat“, erklärt Loris Hinnenberg, der zusammen mit Timon Sutalo zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde. Sie setzen auf Materialien aus der Region und ein Design, das sich abhebt: Das Insektenhotel besteht aus einer Baumscheibe mit einer viereckigen Vertiefung in der Mitte, gefüllt mit vier verschiedenen Materialien, in denen sich Insekten wohlfühlen: Moos, Äste, Holzwolle und Schilf. Um die Herstellung kümmern sich die Schüler größtenteils selbst. Zwar bekommen sie die Baumscheiben bereits fertig gesägt und mit der Vertiefung versehen, aber zum Insektenhotel werden sie erst durch die Arbeit der Schüler, die in die Vertiefung die verschiedenen Materialien einfüllen und das Ganze mit einem Drahtgestell abdecken.

In den umliegenden Rest des Stamms bohren sie mehrere Löcher – und zwar leicht schräg, damit eventuell eindringendes Wasser sofort wieder abfließen kann. Anschließend schmirgeln sie das Ganze nochmal ab, damit sich die Insekten nicht verletzen können. Auch beim Draht achten sie darauf, dass er keine raue Oberfläche hat. „Es gibt unglaublich viele Dinge, auf die man achten muss“, sagt Timon: „Am Anfang war uns nicht klar, wie kompliziert das ist.“ Erst recht, wenn man lokal produzieren will. Denn mit Ausnahme des Drahts kommen alle Teile des Produkts aus der Region. Die Baumscheiben sind unbehandelt und stammen aus heimischen Wäldern, das Moos und die Äste sammeln die Jugendlichen selbst, das Schilf hat einer von ihnen sowieso im Garten stehen und bei der Holzwolle handelt es sich um ein Abfallprodukt lokaler Schreiner. Bis die Produktidee feststand, haben sich die Schüler lange Gedanken gemacht. „Dass es etwas Nachhaltiges sein sollte, war uns von Anfang an klar“, erzählt Loris. Nur was genau? Ein Igel-Haus war im Gespräch, eine Sitzgelegenheit aus alten Reifen und ein Tisch, den man auf alte Bierflaschen stellen kann. Dass sie letztlich beim Insektenhotel gelandet sind, hat viele Gründe, aber einer sticht heraus: „Das Artensterben ist ein großes Problem, besonders bei Insekten, die ja gerade auch für die Landwirtschaft wichtig sind“, sagt Timon und erklärt, mit ihrem Produkt wollten sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Zielgruppe sind in erster Linie Gartenbesitzer, die selbst nicht handwerklich aktiv sind. Und natürlich alle, denen Natur und Tierwelt am Herzen liegt. Eine Marktumfrage unter 120 Menschen hat ergeben, dass der Preis für das Produkt unter 25 Euro liegen sollte und, dass viele potenzielle Kunden mit ihrem Insektenhotel gerne Wildbienen und Marienkäfer in den eigenen Garten locken würden. Am besten funktioniert das, wenn man es an einer trockenen Stelle aufhängt. Denn Nässe mögen die Insekten nicht. Im schlimmsten Fall könnten sie sogar ertrinken, wenn die Löcher mit Wasser volllaufen. In ihre Juniorfirma investieren die Schüler viel Zeit und Arbeit. A ber sie sagen, es lohne sich: „Es ist schön, die theoretischen Inhalte auch mal in die Praxis umzusetzen“, sagt Loris. Und Timon meint, man könne sich dabei viele „soft skills“ wie Verantwortung, Pünktlichkeit und Disziplin aneignen. Aktuell laufen die Produktion und die Suche nach Werbepartnern. Der Verkauf soll nach den Faschingsferien starten. Interesse sei da, sagen Timon und Loris: „Viele haben schon gesagt, sie würden eins kaufen.“ Wie viele am Ende tatsächlich den Besitzer wechseln, ist noch nicht klar. Fest steht allerdings schon jetzt, dass die Schüler ihren Gewinn für einen guten Zweck spenden werden. Mehr Informationen unter www.place2bee.info. – Nico Roller

Mit Weitsicht investiert

Glückwunsch und Lob: Hartmut Westje-Bachmann, Fabian Kreutel, Viktor Jeske und Claudia Kahles (hinten, von links) gratulieren den Schülern Emil, Nelio, Felix und Jonathan (vorne, von links) zu ihrem Erfolg beim Börsenspiel. (rol)

Von einem „tollen Ereignis“, von einer „herausragenden Platzierung“ und „viel Engagement“ spricht Viktor Jeske, um zu beschreiben, was Schülern des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums gelungen ist. Dass der Filialleiter der Königsbacher Sparkasse aus dem Loben gar nicht mehr herauskommt, ist kein Wunder. Schließlich sind beim bundesweiten Börsenspiel gleich zwei Gruppen der Schule auf dem Treppchen gelandet: Die Zehntklässler Felix Liu, Jonathan Mayer und Nelio Hartl belegen den zweiten Platz im Bereich der Sparkasse Pforzheim-Calw. Erik Fleps und Emil Reichelt schafften es sogar auf den ersten Platz. Zudem belegen sie in Baden-Württemberg den dritten Platz und bundesweit den neunten. Eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass allein im Bereich der Sparkasse Pforzheim-Calw rund 160 Gruppen an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Drei Monate lang, von November bis Ende Januar, haben Felix, Jonathan, Nelio, Erik und Emil Kursverläufe analysiert, sich Unternehmensdaten angeschaut und in Aktien investiert. Sie haben Erfahrungen im Umgang mit Wertpapieren gesammelt, Börsenkurse im Blick behalten und Kapital in Aktien angelegt – alles genauso wie an der echten Börse, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass das Startkapital von 50.000 Euro nicht echt war.

Dabei verfolgten die beiden Gruppen verschiedene Strategien: Felix, Jonathan und Nelio kauften am Anfang viele Aktien, um das Risiko zu streuen. Später fokussierten sie sich auf Firmen mit Technik-Bezug, weil es dort zurzeit ein recht gutes Wachstumspotenzial gebe. Emil und Erik sind dagegen von Anfang an volles Risiko gegangen, indem sie gleich die kompletten 50.000 Euro investierten – und zwar in nicht mehr als fünf Aktien gleichzeitig. Eine Strategie, die aufging: Wäre das Geld echt gewesen, hätten sie innerhalb von drei Monaten eine Rendite von mehr als 16 Prozent erzielt. „Mit klugen Strategien und Weitblick haben die Schüler ein tolles Ergebnis erreicht“, sagt Sparkassen-Filialleiter Jeske und hofft, dass durch das Planspiel das Interesse am Wirtschafts- und Börsengeschehen geweckt wurde. Zumal die Sparkasse auch vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten biete. Am Königsbacher Gymnasium freut man sich über den Erfolg der Schüler, die bei dem Börsenspiel von Lehrer Fabian Kreutel betreut wurden. „Ein Planspiel hat nochmal eine andere Qualität, weil es einem die Realität praktisch näherbringt“, sagt der Lehrer, der solche Wettbewerbe auch vor dem Hintergrund wichtig findet, dass in der Presse oft zu lesen sei, die Finanzbildung komme in den Schulen zu kurz.

„Ich freue mich, dass die Schüler neben dem Unterricht noch aktiv sind und Lerninhalte praktisch umsetzen“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann. Dass die wirtschaftliche Bildung und die Vorbereitung aufs Berufsleben an seiner Schule eine große Rolle spielen, zeigt auch der Umstand, dass es dort inzwischen das Fach Wirtschafts-Berufs- und Studienorientierung (WBS) gibt. Die Schule ist zudem mit dem Boris-Siegel ausgezeichnet für ihre Berufs- und Studienorientierung, die über das hinausgeht, was von Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften gefordert wird. Unter anderem bietet sie eine Informationsveranstaltung mit ehemaligen Schülern, eine enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, einen Berufs- und Studieninfotag mit Firmenvertretern und Hochschulen an. Zusätzlich ist das Gymnasium Stützpunktschule Molekularbiologie, Teilnehmer an der Schüler-Ingenieur-Akademie und bei zahlreichen Wettbewerben vertreten. Am Börsenspiel nimmt sie schon seit vielen Jahren teil, immer wieder erfolgreich: Erst vor zwei Jahren hatten Schüler den zweiten Platz im Pforzheimer Raum belegt. – Nico Roller

Preise für Informatik-Asse

Äußerst erfolgreich: 35 Schüler des Königsbacher Gymnasiums haben einen ersten oder zweiten Preis gewonnen. Aufs Foto mit Lehrerin Miriam Klein (rechts) und Direktor Hartmut Westje-Bachmann (links) konnten wegen Quarantänefällen nicht alle. (rol)

Welchen Weg muss eine Schildkröte gehen, um den kompletten Garten abzugrasen, wenn sie jedes Feld nur einmal betreten darf? Welche Wassersperren muss der Müller schließen, damit er die Räder in seine Mühlen einbauen kann? Wie oft müssen Hunde ihre Plätze tauschen, bis sie der Größe nach sortiert sind? Das sind nur einige der Fragen, die beim Wettbewerb „Informatik-Biber“ gelöst werden mussten. 475 Schüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums haben daran teilgenommen. Und zwar sehr erfolgreich: 18 erhielten einen ersten, 17 einen zweiten Preis. Damit schneidet das Königsbacher Gymnasium deutlich besser ab als die meisten anderen Schulen in Deutschland: Im Bundesdurchschnitt belegen nur rund 2,5 Prozent der Teilnehmer einen ersten Platz, in Königsbach sind es stolze 3,8 Prozent. Und das, obwohl dort Informatik im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern nicht ab der fünften Klasse unterrichtet wird. Am Lise-Meitner-Gymnasium gibt es in der achten Klasse verpflichtend eine Stunde Informatik pro Woche. Wer will, kann ab Klasse neun das Fach Informatik-Mathematik-Physik (IMP) wählen, das inzwischen seit drei Jahren angeboten wird.

„Uns ist es wichtig, die Informatik als attraktives Fach zu etablieren“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann und betont, er sei stolz, dass beim Informatik-Biber dieses Jahr wieder so viele Schüler mitgemacht haben. Tatsächlich waren es deutlich mehr als im Vorjahr, als ein Teil der Schüler wegen Corona die Aufgaben von Hause aus erledigen musste. Dieses Jahr fand wieder alles in Präsenz statt: Im Computerraum hatten die aus allen Klassenstufen kommenden Teilnehmer 45 Minuten Zeit, um allein oder im Team ihrem Alter entsprechende Aufgaben zu lösen. „Der Wettbewerb fördert die Motivation und ermöglicht ohne große Vorkenntnisse einen Einblick, was Informatik bedeutet“, sagt Lehrerin Miriam Klein, die den Informatik-Biber am Königsbacher Gymnasium federführend betreut. Ihr Eindruck: Die Schüler haben Spaß an der Teilnahme. Und sie erkennen, dass einem Informatik im Alltag ständig begegnet. Etwa, wenn Navigationsgeräte die kürzesten Wege berechnen, wenn Speditionen planen, wie sie ihre Lastwagen so beladen, dass möglichst viele Kisten hineinpassen. Oder wenn Schulen mit Hilfe von Computerprogrammen die Stundenpläne erstellen und dabei unter anderem darauf achten, dass jede Klasse immer einen geeigneten Raum für das jeweilige Fach hat. – Nico Roller

Mit Vorlesen weiterkommen – in jeder Hinsicht

Der diesjährige bundesweite Vorlesewettbewerb, an dem über 7000 Schulen teilnahmen, stand unter dem Motto „Mit Vorlesen weiterkommen“. Exakt das wollten im wörtlichen Sinn auch die vier Klassensiegerinnen der sechsten Klassen, die am 8. Dezember 2021 in der Aula angetreten waren, um den Titel der Schulsiegerin unter sich auszumachen. Aber spätestens nach den einleitenden Worten Angelika Simmels, die den Vorlesewettbewerb am Lise-Meitner-Gymnasium seit mehr als 20 Jahren organisiert, war klar: Lesen bringt uns alle weiter. Neben der Siegerin gewinnen auch alle, die zuhören dürfen, die in fremde Welten entführt werden oder selbst lesen und mit den Heldinnen und Helden der Romane Neues entdecken.

So waren die vier Finalistinnen auch keineswegs die einzigen, die sich im Lesen geübt hatten. In den Wochen zuvor kürten die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler im Deutschunterricht die besten Lesenden jeder Klasse – in diesem Jahr ausnahmslos Mädchen. Luisa Bohm (6a), Olivia Reiling (6b), Marlene Melzer (6c) sowie Jannika Loth (6d) konnten sich in ihrer jeweiligen Klasse durchsetzen.
Die Anspannung war förmlich mit Händen greifbar, als sich alle vier zunächst durch den Vortrag eines selbst ausgewählten Textes beweisen mussten. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten viele schöne Interpretationen der Textstellen und wurden mitgerissen in die Fantasiewelt der jeweiligen Romane. Nach einer Pause folgte die zweite, noch schwierigere Aufgabe: Nun musste eine unbekannte Textstelle des Romans „Undercover Robot“ (D. Edmonds, B. Fraser) in guter Lesetechnik und möglichst mit stimmlicher Interpretation des Gelesenen zu Gehör gebracht werden. Auch hier erlaubte sich keine der vier Finalistinnen größere Fehler, sodass es für die Jury unter Vorsitz des Schulleiters, Herrn Westje-Bachmann, in diesem Jahr besonders schwer war, die Siegerin auszumachen. Die Wahl fiel aufgrund ihres variantenreichen, sicheren Lesens auf Marlene Melzer. Sie konnte ihr Können auch vor der voll besetzten Aula souverän zeigen – und so wünscht die gesamte Schulgemeinschaft ihr gutes Gelingen, wenn sie das Lise-Meitner-Gymnasium bald auf Ebene der Schulsieger vertritt.
Ein ausdrückliches Lob sprach Herr Westje-Bachmann im Namen der Jury aber allen Finalistinnen aus. Auch in diesem Jahr kannte der Vorlesewettbewerb keine Verlierer, sondern eigentlich nur Sieger, weil alle profitieren. Dazu sind auch die Zuhörer zu zählen, die neben gelungenen Textinterpretationen ein schönes Vorspiel der Streicherklasse 6a unter Leitung ihrer Lehrerinnen Lena Kunzmann sowie Gabriela Bradley erlebten. So zeigte dieser Adventsvormittag auf vielfältige Weise, welches Können und welche Begabungen in den sechsten Klassen stecken.

Mit der Kettenreaktion zum Sieg

Zwei geniale Tüftler: Paul Wall und Nils Müller (von links) vom Königsbacher Gymnasium haben bei „Explore Science“ den Wettbewerb „Kettenreaktion“ gewonnen. (rol)

Monatelang haben Nils Müller und Paul Wall getüftelt, ausprobiert, verworfen und neu konstruiert. Mit großem Erfolg: Anfang Oktober haben sie bei den naturwissenschaftlichen Erlebnistagen „Explore Science“ in Mannheim den Wettbewerb „Kettenreaktion“ gewonnen. Veranstaltet von der Klaus Tschira Stiftung, finden die naturwissenschaftlichen Erlebnistage in Mannheim und Bremen statt, wo sie für gewöhnlich von mehreren Tausend Menschen aus ganz Deutschland besucht werden. Müller und Wall gehen auf das Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium, besuchen dort die Kursstufe und den Chemie-Leistungskurs. Ihr Lehrer Fabian Kreutel hatte sie zur Teilnahme am Wettbewerb motiviert und ist von dem Ideenreichtum der beiden Schüler begeistert: „Ich finde es faszinierend, wie sie Wissenschaftsgeschichte mit technischer Raffinesse auf engstem Raum vereint haben.“

Genau das war auch die Aufgabe: Für eine gerade einmal einen Quadratmeter große Fläche musste eine Vorrichtung entwickelt werden, die möglichst viele Energieumwandlungen nacheinander zeigt und nach einmaligem Anstoßen von allein durchläuft. Den beiden Schülern ist es gelungen, mehr als 30 unterzubringen. Etwa eine Kerze, die ein Seil durchbrennt, an dem ein Apfel befestigt ist. Er fällt herunter und stößt eine Reihe von Dominosteinen an. Eine selbst gebaute Batterie schließt den Steuerstromkreis eines ebenfalls selbst gebauten Relais, wodurch ein Ventilator mit Strom versorgt wird, der einen Wagen antreibt. Und dann gibt es noch einen Mini-Computer mit Motor, der über Seilzüge eine kleine Rakete nach oben zieht, die dort einen Ballon zum Platzen bringt. Mit ihrem Wettbewerbsbeitrag unternehmen die beiden Schüler eine „Reise durch die Zeit“, mit Verweisen auf große Forscher-Persönlichkeiten, etwa auf Isaac Newton, auf Archimedes, auf Nikolaus Kopernikus und auf Elon Musk. Vier Stunden waren Wall und Müller am Wettbewerbstag mit dem Aufbau beschäftigt. „Ich glaube, wir sind an dem Tag mehr als zehn Kilometer gelaufen“, erzählt Wall. Schließlich musste fast jedes Modul einzeln zum Ausstellungstisch transportiert werden, um die Konstruktion nicht zu beschädigen.

Diese hatten sie bereits zuvor zu Hause konzipiert. Dort bauten sie die einzelnen Module und versuchten, sie miteinander in Verbindung zu bringen. „Da ging es viel ums Ausprobieren.“ Mit Ausnahme der Sommerferien haben sie seit April immer wieder an dem Projekt gearbeitet. „Es war schön, mal dabei zu sein“, sagt Müller. Es sei toll gewesen, theoretisches Wissen aus dem Unterricht in größerem Maßstab in der Praxis anzuwenden. Klar, dass ihnen auch das Lob von Direktor Hartmut Westje-Bachmann sicher ist: „Ich bin begeistert, dass Schüler neben dem Unterricht so viel Zeit in die Beschäftigung mit spannenden wissenschaftlichen Themen stecken.“ – Nico Roller

Durchhaltevermögen belohnt

So sehen Sieger aus: Die erfolgreichen Schüler mit ihren Urkunden und mit Lehrer Fabian Kreutel (Zweiter von links). (rol)

Experimentieren, protokollieren und recherchieren: Alles kein Problem für die 24 Schüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums, die im vergangenen Schuljahr trotz Corona-Lockdown an beiden Runden des Wettbewerbs „Chemie im Alltag“ teilgenommen haben. Damit hat das Königsbacher Gymnasium die zweitmeisten erfolgreichen Teilnehmer in Baden-Württemberg und ist landesweit der zweite Schulsieger. „Es gab zwischendurch ziemlich schwierige Phasen“, sagt Hartmut Westje-Bachmann: „Und trotzdem haben alle durchgehalten.“ Mit „schwierig“ meint der Direktor den Lockdown, der im März des vorigen Jahres verhängt wurde. Die erste Runde des Wettbewerbs hatte da schon in Präsenz stattgefunden: Die Schüler machten ihre Experimente in den Chemieräumen der Schule, arbeiteten in Zweiergruppen und tauschten sich mit ihren Lehrern aus. Doch in der zweiten Runde ging all das wegen des inzwischen verhängten Lockdowns nicht mehr. Aufgeben war für die meisten Schüler dennoch keine Option: Viele hätten sich die Aufgaben aufgeteilt und seien dann in Videokonferenzen ausgewichen, erzählt Lehrer Fabian Kreutel, der den Wettbewerb zusammen mit seiner Kollegin Karin Federkeil betreut: „Das hat wahnsinnig viel Koordinationsarbeit erfordert.“

Auch für sie als Lehrer sei es schwierig gewesen, den Kontakt zu den Schülern zu halten. Über ein Forum auf der Lernplattform „Moodle“ haben sie es dennoch geschafft. „Das hat erstaunlich gut funktioniert“, sagt Kreutel, der beeindruckt ist vom Ehrgeiz und von der Disziplin der Schüler. Zumal der Wettbewerb „Chemie im Alltag“ ihnen einiges abverlangt. Nicht nur vorgegebene Experimente müssen gemacht, sondern auch ausführliche, zum Teil 30 Seiten umfassende Protokolle geschrieben werden, Tabellen, Fotos, Zeichnungen und Grafiken inklusive. „Da war viel Recherchearbeit notwendig“, sagt Kreutel: Die gefragten Inhalte stünden in der Mittelstufe nämlich noch nicht auf dem Chemie-Lehrplan. Beschäftigt haben sich die Schüler mit Kartoffeln und mit Schokolade. Sie bestimmten den Brennwert von Schokolade, den Stärkegehalt von Kartoffeln und die Eigenschaften von Emulgatoren, sie stellten Plastik aus Kartoffelstärke und ihre eigene Schokolade her. „Das war schon interessant“, sagt Niklas (17): Es habe Spaß gemacht, Themen zu behandeln, die so im Chemie-Unterricht nicht vorkommen. – Nico Roller

14 PreisträgerInnen erfolgreich beim 68. Europäischen Wettbewerb

Das Lise-Meitner-Gymnasium hat zum vierten Mal in Folge erfolgreich am Europäischen Wettbewerb teilgenommen. Das Schuljahr 2020/21 war ein Schuljahr im Ausnahmezustand – auch für den Europäischen Wettbewerb. Doch trotz Schulschließungen und Distanzunterricht fand der älteste Schülerwettbewerb auch in diesem Jahr wieder statt, allerdings neu organisiert: die Einreichung der Kunstwerke wurde digital ermöglicht und die Jurierungen wurden auf Landkreis-, Landes- und Bundesebene online durchgeführt.
Das Thema des 68. Europäischen Wettbewerbs „Digital EU – and YOU?!“ gab den Kindern die Möglichkeit, ihre pandemiebedingt überwiegend digitale Lebenswelt kreativ und kritisch zu reflektieren.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d haben sich im Kunstunterricht mit den Themen „Fake News“, „Schreiben und Lesen – früher, heute, morgen“ und „Mona Lisa 2.0 trifft auf Beethoven 3.0“ kreativ beschäftigt und diese bildnerisch umgesetzt. Die gelungensten Arbeiten wurden schließlich beim Wettbewerb eingereicht und von einer Jury auf Orts-, Landes- und Bundesebene beurteilt. Nach dem Auswahlverfahren durften dann am 1. Juli die Preisträgerinnen und Preisträger sichtlich stolz ihre Urkunden und Buchgutscheine mit einem großen Lob von Herrn Westje-Bachmann entgegennehmen.
Einen Bundespreis erhielt:
Sven Strickerodt
Landespreise erhielten:
Sven Strickerodt und Jannika Loth
Ortspreise erhielten:
Eva Gramms, Eva-Marie Prokosch, Emilia Hüttinger, Amelie Schäfer, Carla Schüssler, Felix Fischer, Lukas Gromer, Max Koch, Elisa Krust, Mathilda Rexroth, Florian Scheider, Finya-Lyn Schuler

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!
(Patrizia Steinhoff)

Sieg beim JUNIOR – Landeswettbewerb 2021


Foto: Schülerfirma zu Beginn des Schuljahres im Sept. 2020

Wie im letzten Jahr musste auch der diesjährige Landeswettbewerb der JUNIOR-Firmen online stattfinden. Sehr zum Bedauern unserer Firma Kill D’Bazill, da die Mitarbeiter nicht wie üblich nach Stuttgart fahren konnten, um das richtige Flair einer Präsenzveranstaltung im Haus der Wirtschaft zu erleben. Allerdings kam das Wettbewerbsgefühl dann doch schneller als erwartet auf, als wir nach den Grußworten führender Namen aus Wirtschaft und Politik endlich einen Blick auf die mit uns konkurrierenden Firmen werfen konnten. Auf der virtuellen Plattform wonder.me gab es sechs Stände der einzelnen Firmen, die man besuchen konnte, um mit den jeweiligen Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Schnell wurde uns klar, dass jede Firma einen anderen Aspekt berücksichtigte. Das Teilnehmerfeld bildete ein breites Spektrum ab. Von der Deko-Glühbirne über selbst hergestellte Zitronenlimonade bis hin zur Aufbewahrungstasche für Schutzmasken, waren kreative Ideen zu sehen. Nach dieser gegenseitigen Vorstellungsrunde und den Jury-Interviews wurde dann endlich am Nachmittag die spannende Entscheidung verkündet, die unsere insgeheim leise gehegte Hoffnung dann endgültig bestätigte. Kill D’Bazill ist Sieger des JUNIOR- Landeswettbewerbs 2021 in Baden-Württemberg! Nach einer kleinen Laudatio unseres Vorstandsvorsitzenden Jan Zimmermann konnte die Firma dann endlich ihren wohlverdienten Sieg feiern. Auch die Presse (Pforzheimer Zeitung, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus) würdigte unsere Leistung mit unterschiedlichen Artikeln entsprechend. Voller Elan werden wir uns nun in die Vorbereitungen zum Bundeswettbewerb stürzen, bei dem wir uns ebenfalls wieder eine sehr gute Platzierung erhoffen. Unser Produkt, eine vollautomatische Desinfektionsbox für kleine Alltagsgegenstände (z.B. Smartphones), können nach wie vor auf unserer Homepage www.killdbazill.de bestellt werden.

Lilian Metzger

 

Das Lise-Meitner-Gymnasium gratuliert der Schülerfirma Kill D’Bazill, allen beteiligten Schülerinnen und Schülern und dem betreuenden Lehrer, Herrn Klose, ganz herzlich. Das ist ein großartiger Erfolg und wir sind stolz auf Euch!

Hartmut Westje-Bachmann
Schulleiter

Eine etwas andere Preisverleihung

Im November haben trotz erschwerter Bedingungen einige Klassen am Informatik-Biber Wettbewerb teilgenommen. Mit einem schönen Erfolg: Unter den 215 Teilnehmern gab es 6 erste Preise und 12 zweite Preise. Herzlichen Glückwunsch !

Die Preisübergabe der Erstplazierten fand online statt – nachdem die Preise und Urkunden vorher auf dem Postweg verschickt wurden. Die übrigen Urkunden und Preise werden von den Fachlehrern verteilt, sobald wieder Präsenzunterricht stattfindet.

Der Informatik-Biber ist Deutschlands größter Schülerwettbewerb im Bereich Informatik. Der Wettbewerb fördert das digitale Denken mit lebensnahen und alltagsbezogenen Fragestellungen. Die Schülerinnen und Schüler benötigen keine Vorkenntnisse und erleben, wie spannend und vielseitig das digitale Denken der Informatik ist.

Ein erster Preis geht an:
Anelle Reiling (10a)
Nathalie Schaich (10a)
Jannes Kuschel (10a)
Leonhard Harsch (10a)
Finn Aydt (10a)
Tim Goldmann (10a)

Einen zweiten Preis erhalten:
Jule Mayer (7d)
Chantal Richert (7d)
Leon Schulmeister (8c)
Clemens Bischoff (8c)
Jonathan Mayer (9c)
Jule Stobitzer (9b)
Isabelle Schaich (9b)
Kimi Kraus (10c)
Henry Helm (10c)
Eric Föll (K1)
Florian Gecaj (K1)
Max Pörner (K1)

(Miriam Klein)

Wer liest, lebt länger…

Quod esset demonstrandum; was zu beweisen wäre … (aber vermutlich Blödsinn ist).
In jedem Fall aber gilt nicht nur „Wer lesen kann, ist im Vorteil“, sondern auch „Wer liest, gewinnt – immer!“ Und einen ganz besonderen Wert kommt dabei dem lauten Lesen, dem VORlesen zu. Das war freilich auch schon so, lange bevor dem geneigten Leser Bernhard Schlink seinen Roman „Der Vorleser“ hat zukommen lassen.
Als der traditionsreichste und größte Lesewettstreit Deutschlands gilt der Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels, der seit 1959 jährlich von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und anderen kulturellen Einrichtungen durchgeführt wird. Kein Geringerer als der Bundespräsident höchstselbst hat die Schirmherrschaft dieses lesevergnüglichen Wettbewerbs einst übernommen.
Lesen ist vielmehr als bloßes Dechiffrieren aneinandergereihter Buchstaben. Lesen ist Verstehen. Lesen ist das Erschaffen eigener Bilder im Geiste. Lesen ist Grundlage aller Bildung.
Eine gute Botschaft in schwierigen Zeiten: Lesen und Lesestoff lassen sich auch durch ein kleines, fieses, genopptes Virus, das ansonsten die Welt durchaus in Atem und im Schwitzkasten hält, nicht beeindrucken oder aufhalten. Allerdings übt das neuartige Virusnoppenkügelchen Druck auf sämtliche Veranstaltungsformen auf, sodass der Rahmen der diesjährigen Kürung des Schulsiegers aller sechsten Klassen für den 62. Vorlesewettbewerb leider deutlich weniger feierlich als dem Anlass angemessen ausfallen musste. Diesen bedauerlichen Widrigkeiten zum Trotz, gelang es der dafür seit langem zuständigen, fürsorglichen und kreativen Organisatorin und Deutsch-Lehrerin am LMG, Angelika Simmel, aber dennoch, dem stark verkleinerten Rahmen der Wettbewerbs-Veranstaltung ein passendes Ambiente mit stimmungsvoller Deko und ebensolcher musikalischen Untermalung zukommen zu lassen. ‚
Aus den vorangehenden Klassenentscheiden haben die folgenden, ermittelten Klassensieger der Klassen 6a – 6d vorgelesen: Hanna Schwarzkopf, Camilla Kuraksin, Anna Wendel, Jannes Lamprecht.
Die Jury, der neben einigen erfahrenen Deutsch-LehrerInnen auch der Schulleiter, Herr Westje-Bachmann, angehörte, hatte es wie immer nicht ganz leicht, unter den Guten den oder die Beste/n auszuwählen. Und so war auch schon das Zuhören bei allen Vieren eine wahre Freude. Am Ende traf die Jury eine Entscheidung, für die es gute Gründe gab. Gewonnen haben natürlich alle, wobei nicht nur passende Buchpreise für den Gewinn stehen. Auf dem Siegertreppchen des Schulgewinners, der sein Können auf der nächsten Ebene zum Besten geben darf, ist aber nur Platz für einen, und der heißt in diesem Jahr Jannes Lamprecht aus der 6d (anbei sei angemerkt, dass auf diesem Treppchen auch schon sein Bruder Matthis stand). Gratulation an alle! Lesen lohnt sich – immer!