14 PreisträgerInnen erfolgreich beim 68. Europäischen Wettbewerb

Das Lise-Meitner-Gymnasium hat zum vierten Mal in Folge erfolgreich am Europäischen Wettbewerb teilgenommen. Das Schuljahr 2020/21 war ein Schuljahr im Ausnahmezustand – auch für den Europäischen Wettbewerb. Doch trotz Schulschließungen und Distanzunterricht fand der älteste Schülerwettbewerb auch in diesem Jahr wieder statt, allerdings neu organisiert: die Einreichung der Kunstwerke wurde digital ermöglicht und die Jurierungen wurden auf Landkreis-, Landes- und Bundesebene online durchgeführt.
Das Thema des 68. Europäischen Wettbewerbs „Digital EU – and YOU?!“ gab den Kindern die Möglichkeit, ihre pandemiebedingt überwiegend digitale Lebenswelt kreativ und kritisch zu reflektieren.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d haben sich im Kunstunterricht mit den Themen „Fake News“, „Schreiben und Lesen – früher, heute, morgen“ und „Mona Lisa 2.0 trifft auf Beethoven 3.0“ kreativ beschäftigt und diese bildnerisch umgesetzt. Die gelungensten Arbeiten wurden schließlich beim Wettbewerb eingereicht und von einer Jury auf Orts-, Landes- und Bundesebene beurteilt. Nach dem Auswahlverfahren durften dann am 1. Juli die Preisträgerinnen und Preisträger sichtlich stolz ihre Urkunden und Buchgutscheine mit einem großen Lob von Herrn Westje-Bachmann entgegennehmen.
Einen Bundespreis erhielt:
Sven Strickerodt
Landespreise erhielten:
Sven Strickerodt und Jannika Loth
Ortspreise erhielten:
Eva Gramms, Eva-Marie Prokosch, Emilia Hüttinger, Amelie Schäfer, Carla Schüssler, Felix Fischer, Lukas Gromer, Max Koch, Elisa Krust, Mathilda Rexroth, Florian Scheider, Finya-Lyn Schuler

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!
(Patrizia Steinhoff)

Viel Geld für eine gute Ausstattung

Freudiger Anlass: Tobias Pacher (Zweiter von links) übergibt die Fördergelder symbolisch an Direktor Hartmut Westje-Bachmann und die Lehrerinnen Melanie Kiesel und Diana Sperling (von links). (rol)

Neugierde soll er wecken, Spaß machen und Zusammenhänge anschaulich erklären: Für einen noch praxisorientierteren Chemie-Unterricht erhält das Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium vom Fonds der Chemischen Industrie eine Förderung von 2.500 Euro. „Die Fördergelder sind hier in den richtigen Händen“, sagt Tobias Pacher. Er ist zuständig für den Dialog Schule – Chemie der Verbände der Chemie- und Pharma-Industrie in Baden-Württemberg und lobt das Königsbacher Gymnasium als „eine richtig engagierte Schule“. Pacher erklärt, mit der Förderung wolle man bei jungen Menschen früh das Interesse an Chemie und Technik wecken und die naturwissenschaftliche Grundbildung fördern. Nebenbei gehe es darum, Werbung für die vielfältigen beruflichen Perspektiven in einer Branche zu machen, die gerade in Baden-Württemberg sehr heterogen sei.

Am Königsbacher Gymnasium will man die Förderung vom Fonds der Chemischen Industrie nutzen, um Standzylinder, Glasgeräte, eine UV-Lampe und einen Leitfähigkeitsprüfer anzuschaffen, zudem einen Gaschromatographen: ein Gerät, mit dem es möglich ist, in einem Gasgemisch die verschiedenen Bestandteile zu ermitteln. Zudem will sich die Schule eine sogenannte „Rauschbrille“ besorgen: Wer sie aufsetzt, sieht die Welt so, wie sie ein Betrunkener wahrnehmen würde. „Eine gute Ausstattung bildet zusammen mit motivierten Lehrkräften den Grundstein für eine gute Ausbildung“, erklärt Direktor Hartmut Westje-Bachmann. Der Direktor freut sich über die Unterstützung vom Fonds der Chemischen Industrie. Und er verweist auf die vielfältigen Angebote, die man den Schülern am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium macht. Dort spielen die Naturwissenschaften neben anderen Disziplinen schon immer eine große Rolle. Erst im Herbst wurde die Schule zum vierten Mal in Folge als MINT-freundlich ausgezeichnet. Seit vorigem Schuljahr gibt es das Fach Informatik-Mathematik-Physik (IMP), das zusammen mit dem bereits an der Schule existierenden Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) zur Stärkung des naturwissenschaftlichen Profils dienen soll. – Nico Roller

Sieg beim JUNIOR – Landeswettbewerb 2021


Foto: Schülerfirma zu Beginn des Schuljahres im Sept. 2020

Wie im letzten Jahr musste auch der diesjährige Landeswettbewerb der JUNIOR-Firmen online stattfinden. Sehr zum Bedauern unserer Firma Kill D’Bazill, da die Mitarbeiter nicht wie üblich nach Stuttgart fahren konnten, um das richtige Flair einer Präsenzveranstaltung im Haus der Wirtschaft zu erleben. Allerdings kam das Wettbewerbsgefühl dann doch schneller als erwartet auf, als wir nach den Grußworten führender Namen aus Wirtschaft und Politik endlich einen Blick auf die mit uns konkurrierenden Firmen werfen konnten. Auf der virtuellen Plattform wonder.me gab es sechs Stände der einzelnen Firmen, die man besuchen konnte, um mit den jeweiligen Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen. Schnell wurde uns klar, dass jede Firma einen anderen Aspekt berücksichtigte. Das Teilnehmerfeld bildete ein breites Spektrum ab. Von der Deko-Glühbirne über selbst hergestellte Zitronenlimonade bis hin zur Aufbewahrungstasche für Schutzmasken, waren kreative Ideen zu sehen. Nach dieser gegenseitigen Vorstellungsrunde und den Jury-Interviews wurde dann endlich am Nachmittag die spannende Entscheidung verkündet, die unsere insgeheim leise gehegte Hoffnung dann endgültig bestätigte. Kill D’Bazill ist Sieger des JUNIOR- Landeswettbewerbs 2021 in Baden-Württemberg! Nach einer kleinen Laudatio unseres Vorstandsvorsitzenden Jan Zimmermann konnte die Firma dann endlich ihren wohlverdienten Sieg feiern. Auch die Presse (Pforzheimer Zeitung, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus) würdigte unsere Leistung mit unterschiedlichen Artikeln entsprechend. Voller Elan werden wir uns nun in die Vorbereitungen zum Bundeswettbewerb stürzen, bei dem wir uns ebenfalls wieder eine sehr gute Platzierung erhoffen. Unser Produkt, eine vollautomatische Desinfektionsbox für kleine Alltagsgegenstände (z.B. Smartphones), können nach wie vor auf unserer Homepage www.killdbazill.de bestellt werden.

Lilian Metzger

 

Das Lise-Meitner-Gymnasium gratuliert der Schülerfirma Kill D’Bazill, allen beteiligten Schülerinnen und Schülern und dem betreuenden Lehrer, Herrn Klose, ganz herzlich. Das ist ein großartiger Erfolg und wir sind stolz auf Euch!

Hartmut Westje-Bachmann
Schulleiter

Aufwertung mit Ahorn

Aufwertung des Schulhofs: Über die neuen Bäume freuen sich neben Schülern, Lehrern, Vertretern des Fördervereins und der Gartenbaufirma auch Konrektor Marc Rudolf (Dritter von links) und Samantha Wendel (Vierte von links) von der VR Bank Enz plus. (rol)

Nicht nur Schatten sollen sie künftig spenden, sondern auch optisch eine Aufwertung bieten: Vier neue Bäume stehen seit kurzem auf den Schulhof des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums. Möglich wurde das durch eine Spende der VR Bank Enz plus über 2.500 Euro und durch die Unterstützung des Fördervereins. Die Initiative ging von der Umweltgruppe der Schülermitverantwortung (SMV) aus. „Wir hatten schon länger den Plan, neue Bäume auf dem Schulhof zu pflanzen“, erzählen die Schülerinnen Victoria und Johanna Schünhof. Schließlich seien dort in den vergangenen Jahren einige gefällt worden. Die beiden Schülerinnen nahmen das Heft in die Hand und Kontakt zu Martin Schöner auf. Er ist Mitglied im Vorstand der VR Bank Enz plus und war von der Idee sofort begeistert. Bei einer Videokonferenz wurden die Details besprochen. „Das hat alles ganz schnell geklappt“, erinnert sich Victoria. Als es um die konkreten Planungen ging, wurden die Schüler von Konrektor Marc Rudolf und von Lehrerin Catrin Eppinger unterstützt. Beim genauen Pflanzort suchte man Rat bei Gebäudetechniker Benjamin Birke.

Anfang März kamen die Bäume auf den Schulhof: zwei Feldahorn und zwei Rot-Ahorn. Stressresistent und wenig anfällig für Schädlinge, Mehltau und Trockenheit sollen sie sein, zudem Kohlenstoffdioxid fixieren und damit der Klimaerwärmung entgegenwirken. Und nicht zuletzt passen sie perfekt zum Motto des vergangenen Schuljahrs: „Wir sorgen für ein gutes Klima in unseren Klassen, in unserer Schule und darüber hinaus.“ Wenn es nach der Schule geht, dürfen in den kommenden Jahren weitere Bäume gepflanzt werden. „Wir haben hier ein großes Kapital mit unserem weitläufigen Freigelände, auf dem wir unseren Schülern wirklich etwas bieten können“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann. Und Martin Schöner von der VR Bank Enz plus lobt die Initiative der Schüler: „Es ist toll, dass sich die junge Generation so engagiert.“ Schon lange spendet die Bank jedes Jahr an den Förderverein der Schule und hat damit in der Vergangenheit immer wieder wegweisende Projekte möglich gemacht. – Nico Roller

Onlineplattform Padlet der Schulsozialarbeit am Bildungszentrum in Königsbach

Liebe Eltern und liebe Schüler*innen,
vielleicht haben Sie/habt Ihr es schon der Presse entnommen: Ganz neu finden Sie/findet Ihr aktuelle Informationen, Aktionen und Veranstaltungen rund um unsere Arbeit und die Angebote der Schulsozialarbeit auf unserer „digitalen Pinnwand“, dem Padlet. Die eine oder andere Anregung fürs Homeschooling ist auch dabei…
Unter folgendem Link oder durch Scannen des QR-Codes gelangen Sie/gelangt Ihr zu unserer Seite.

https://de.padlet.com/schulsozialarbeit_bzk/BZK_Koenigsbach

Eine Registrierung oder Anmeldung ist dazu nicht notwendig.
Wir wünschen Euch und Ihnen viel Spaß beim Stöbern!
Eure Schulsozialarbeiterinnen am BZK
Lea Pfrommer und Cynthia Chenevoy

Eine etwas andere Preisverleihung

Im November haben trotz erschwerter Bedingungen einige Klassen am Informatik-Biber Wettbewerb teilgenommen. Mit einem schönen Erfolg: Unter den 215 Teilnehmern gab es 6 erste Preise und 12 zweite Preise. Herzlichen Glückwunsch !

Die Preisübergabe der Erstplazierten fand online statt – nachdem die Preise und Urkunden vorher auf dem Postweg verschickt wurden. Die übrigen Urkunden und Preise werden von den Fachlehrern verteilt, sobald wieder Präsenzunterricht stattfindet.

Der Informatik-Biber ist Deutschlands größter Schülerwettbewerb im Bereich Informatik. Der Wettbewerb fördert das digitale Denken mit lebensnahen und alltagsbezogenen Fragestellungen. Die Schülerinnen und Schüler benötigen keine Vorkenntnisse und erleben, wie spannend und vielseitig das digitale Denken der Informatik ist.

Ein erster Preis geht an:
Anelle Reiling (10a)
Nathalie Schaich (10a)
Jannes Kuschel (10a)
Leonhard Harsch (10a)
Finn Aydt (10a)
Tim Goldmann (10a)

Einen zweiten Preis erhalten:
Jule Mayer (7d)
Chantal Richert (7d)
Leon Schulmeister (8c)
Clemens Bischoff (8c)
Jonathan Mayer (9c)
Jule Stobitzer (9b)
Isabelle Schaich (9b)
Kimi Kraus (10c)
Henry Helm (10c)
Eric Föll (K1)
Florian Gecaj (K1)
Max Pörner (K1)

(Miriam Klein)

Oft reicht das Zuhören

Immer ansprechbar: Die Schulsozialarbeiterinnen Lea Pfrommer (links) und Cynthia Chenevoy sind auch im Lockdown für die Schüler des Königsbacher Bildungszentrums da: digital, telefonisch und bei Bedarf auch persönlich. (rol)

Den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen zu halten, ist momentan alles andere als einfach für Lea Pfrommer und Cynthia Chenevoy: Die Schulen sind zu, die Schüler zu Hause und der Unterricht zu großen Teilen in den digitalen Raum verlegt worden. Trotzdem geben Pfrommer und Chenevoy nicht auf. Als Schulsozialarbeiterinnen kümmern sich die beiden am Königsbacher Bildungszentrum auch in der Krise um die mehr als 1.000 Kinder und Jugendlichen, die die Willy-Brandt-Realschule und das Lise-Meitner-Gymnasium besuchen. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Kids wissen: Es gibt eine Anlaufstelle“, sagt Chenevoy, die erst seit Anfang Oktober in Königsbach ist und dort als Schulsozialarbeiterin die Nachfolge von Verena Gläser angetreten hat. Ihre Kollegin Lea Pfrommer kam zwei Monate später dazu. Sich bei Schülern, Eltern und Lehrern vorzustellen, war für beide eine große Herausforderung: Besuche in den Klassen sind nur eingeschränkt möglich, Lehrerkonferenzen finden online statt. Willkommen fühlen sie sich trotzdem: „Man wird von allen mit einem Lächeln begrüßt“, sagt Pfrommer und lobt den großen Stellenwert, den die Schulsozialarbeit am Königsbacher Bildungszentrum einnimmt. „Hier habe ich bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht.“

Von Anfang an seien Schüler, Eltern und auch einige Lehrer zu ihr und ihrer Kollegin gekommen. Die Inhalte der mit ihnen geführten Gespräche behandeln sie vertraulich. „Wir unterliegen der Schweigepflicht und wollen den Schülern einen geschützten Raum bieten“, erklärt Chenevoy: „Wir reden die Probleme nicht klein, sondern bestärken die Schüler und unterstützen sie.“ Jeder Jugendliche wird ernstgenommen, ganz individuell. „Oft reicht es den Kindern, wenn da jemand Neutrales ist, der ihnen einfach zuhört.“ Auf das Wort „neutral“ legen die beiden großen Wert: „Wir bewerten nicht, machen keine Noten, verhängen keine Strafen“, erklärt Chenevoy: „Ich möchte den Kindern helfen, eine eigene Lösung zu finden.“ Aber dazu muss das Kind erst einmal den Weg zu den Schulsozialarbeiterinnen finden. „Es gibt welche, die spazieren ganz locker hier rein“, erzählt Pfrommer: „Aber es gibt auch einige, die sich nicht her trauen.“ Oft stellen dann Eltern oder Lehrer den Kontakt her. Und oft hilft dann auch Loki, der Hund von Chenevoy. Der Border Collie Mischling ist zwei Jahre alt und wird derzeit zum pädagogischen Begleithund ausgebildet. „Gerade bei schüchternen Kindern kann man über den Hund einen Zugang finden“, erklärt Chenevoy: „Es gibt Kinder, die gehen empathisch ganz anders auf Tiere ein als auf andere Menschen.“

Momentan kommen vor allem Fünft- und Sechstklässler zu den Schulsozialarbeiterinnen – was auch daran liegen könnte, dass ihr Büro von deren Klassenzimmern umgeben ist und die Kontaktaufnahme zu den übrigen Klassenstufen wegen Corona bislang schwierig war. Wie sich die aktuelle Situation auf die Kinder und Jugendlichen auswirkt, können Pfrommer und Chenevoy nicht sagen – und schon gar nicht prophezeien. Sie glauben aber, dass der Bedarf in Zukunft zunehmen könnte, auch wegen fehlender sozialer Kontakte zu Gleichaltrigen und einem stark eingeschränkten Freizeitangebot. Um den Kontakt zu den Jugendlichen zu halten, haben die beiden Schulsozialarbeiterinnen vor kurzem einen eigenen Auftritt beim sozialen Netzwerk „Instagram“ eingerichtet, über den sie Informationen streuen. Gespräche führen sie über das Telefon oder per Videochat. Weil beide vom Verein „miteinanderleben“ kommen, haben sie die Möglichkeit, sich mit anderen Sozialarbeitern aus der Region auszutauschen und abzustimmen. Beide sind überzeugt: „Es ist unglaublich wichtig, dass die Kids nach wie vor einen Ansprechpartner haben.“ Deswegen bieten sie trotz Lockdown auch persönliche Gespräche an. Denn über manche Dinge lässt sich von Angesicht zu Angesicht eben leichter reden. – Nico Roller

Wer liest, lebt länger…

Quod esset demonstrandum; was zu beweisen wäre … (aber vermutlich Blödsinn ist).
In jedem Fall aber gilt nicht nur „Wer lesen kann, ist im Vorteil“, sondern auch „Wer liest, gewinnt – immer!“ Und einen ganz besonderen Wert kommt dabei dem lauten Lesen, dem VORlesen zu. Das war freilich auch schon so, lange bevor dem geneigten Leser Bernhard Schlink seinen Roman „Der Vorleser“ hat zukommen lassen.
Als der traditionsreichste und größte Lesewettstreit Deutschlands gilt der Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels, der seit 1959 jährlich von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und anderen kulturellen Einrichtungen durchgeführt wird. Kein Geringerer als der Bundespräsident höchstselbst hat die Schirmherrschaft dieses lesevergnüglichen Wettbewerbs einst übernommen.
Lesen ist vielmehr als bloßes Dechiffrieren aneinandergereihter Buchstaben. Lesen ist Verstehen. Lesen ist das Erschaffen eigener Bilder im Geiste. Lesen ist Grundlage aller Bildung.
Eine gute Botschaft in schwierigen Zeiten: Lesen und Lesestoff lassen sich auch durch ein kleines, fieses, genopptes Virus, das ansonsten die Welt durchaus in Atem und im Schwitzkasten hält, nicht beeindrucken oder aufhalten. Allerdings übt das neuartige Virusnoppenkügelchen Druck auf sämtliche Veranstaltungsformen auf, sodass der Rahmen der diesjährigen Kürung des Schulsiegers aller sechsten Klassen für den 62. Vorlesewettbewerb leider deutlich weniger feierlich als dem Anlass angemessen ausfallen musste. Diesen bedauerlichen Widrigkeiten zum Trotz, gelang es der dafür seit langem zuständigen, fürsorglichen und kreativen Organisatorin und Deutsch-Lehrerin am LMG, Angelika Simmel, aber dennoch, dem stark verkleinerten Rahmen der Wettbewerbs-Veranstaltung ein passendes Ambiente mit stimmungsvoller Deko und ebensolcher musikalischen Untermalung zukommen zu lassen. ‚
Aus den vorangehenden Klassenentscheiden haben die folgenden, ermittelten Klassensieger der Klassen 6a – 6d vorgelesen: Hanna Schwarzkopf, Camilla Kuraksin, Anna Wendel, Jannes Lamprecht.
Die Jury, der neben einigen erfahrenen Deutsch-LehrerInnen auch der Schulleiter, Herr Westje-Bachmann, angehörte, hatte es wie immer nicht ganz leicht, unter den Guten den oder die Beste/n auszuwählen. Und so war auch schon das Zuhören bei allen Vieren eine wahre Freude. Am Ende traf die Jury eine Entscheidung, für die es gute Gründe gab. Gewonnen haben natürlich alle, wobei nicht nur passende Buchpreise für den Gewinn stehen. Auf dem Siegertreppchen des Schulgewinners, der sein Können auf der nächsten Ebene zum Besten geben darf, ist aber nur Platz für einen, und der heißt in diesem Jahr Jannes Lamprecht aus der 6d (anbei sei angemerkt, dass auf diesem Treppchen auch schon sein Bruder Matthis stand). Gratulation an alle! Lesen lohnt sich – immer!

Engagement über Lehrplan hinaus

Wichtige Auszeichnung: Lehrer Roland Wittye (links) und Direktor Hartmut Westje-Bachmann halten Urkunde und Siegel in den Händen. Im Hintergrund: Schüler des neuen Fachs IMP.

Vier Sterne prangen auf der Urkunde und zeigen an: Das Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium ist bereits zum vierten Mal in Folge als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet worden – und zwar wegen seines herausragenden Engagements in den Naturwissenschaften, in Mathematik, Informatik und Technik. Ein Engagement, das deutlich über den Bildungsplan hinausgeht. Fragt man den MINT-Beauftragten Roland Wittye, was sich hinter diesem Engagement konkret verbirgt, dann kann er eine ganze Liste von Aktivitäten, Projekten und Wettbewerben aufzählen: Unter anderem nimmt das Lise-Meitner-Gymnasium an der Schüleringenieurakademie Pforzheim teil, es ist Stützpunktschule für Molekularbiologie und bietet einige Arbeitsgemeinschaften mit naturwissenschaftlich-technischem Bezug an, etwa die Technik-AG oder Text- und Grafiklayout-AG.

Seit vorigem Schuljahr gibt es am Königsbacher Gymnasium das Fach Informatik-Mathematik-Physik, kurz IMP. Zusammen mit dem bereits an der Schule existierenden Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) soll es zur Stärkung des naturwissenschaftlichen Profils dienen. Die IMP-Gruppen nehmen geschlossen am Jugendwettbewerb des Bundeswettbewerbs Informatik teil. Und auch sonst ist die Schule bei unzähligen Wettbewerben aktiv. Etwa bei „Chemie im Alltag“, bei „Mathe ohne Grenzen“, bei „Jugend forscht“, beim „Problem des Monats“, beim Landes- und Bundeswettbewerb Mathematik. Beim Informatik-Biber räumten Königsbacher Schüler in den vergangenen Jahren zahlreiche erste, zweite und dritte Preise ab. Erst kürzlich hat eine Königsbacher Schülerin im Finale des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz den Publikumspreis gewonnen. Um die Schüler fürs Berufsleben fit zu machen, bietet das Königsbacher Gymnasium zahlreiche Informationsveranstaltungen an. Vor der Corona-Krise gab es zudem regelmäßig Exkursionen, etwa zum Mathe-Labor des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) oder zum Factory Space der Hochschule Pforzheim. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg 86 Schulen als MINT-freundlich ausgezeichnet.
– Text und Foto: Nico Roller

Den Computer zum Denken gebracht


Großer Erfolg: Die Königsbacher Gymnasiastin Annika Nassal hat den Publikumspreis im Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz gewonnen, Direktor Hartmut Westje-Bachmann (hinten) gratuliert. (Foto: Nico Roller) Komplexe Zusammenhänge allgemeinverständlich erklären: Für Annika Nassal ist das kein Problem. Egal, wie kompliziert das Thema ist: Die Königsbacher Schülerin schafft es, die richtigen Worte zu finden. Am Wochenende stand sie unter mehr als150 Teilnehmern als eine der zehn besten im Finale des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz – und räumte dort den Publikumspreis ab: Mehr als 20 Prozent der Zuschauer haben für sie gestimmt. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Annika, die derzeit das Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium besucht. Dort freut man sich über ihren Erfolg: „Annika ist eine tolle Botschafterin für unsere Schule“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann: „Wir begleiten und unterstützen sie schon lange bei ihren Interessen.“

Die Teilnahme am Wettbewerb hat Annika großen Spaß gemacht. Als sie sich am Samstag im Finale der hochkarätig besetzten Jury stellte, war sie zunächst etwas aufgeregt. „Aber die Jury war so nett, dass das gleich verflogen war.“ Die Schülerin präsentierte ihren Wettbewerbsbeitrag: einen Algorithmus, mit dem Grundrisspläne automatisch analysiert werden können. Eine hochkomplexe Anwendung, an der Annika etwa ein Jahr lang gearbeitet hat, unterstützt von ihrer Familie und vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern. Sie sorgt dafür, dass Computer etwas können, das sie sonst nicht können: Gibt man ihnen eine Grafik, dann erkennen sie darauf zwar verschiedenfarbige Pixel. Aber sie wissen nicht, was sie darstellen. Deswegen hat Annika mit einem neuronalen Netz gearbeitet, bei dem mit mathematischen Verkettungen eine Art Nervensystem simuliert wird. Ihm hat Annika beigebracht, Möbelsymbole auf Grundrissplänen zu erkennen. Für Menschen ist das eine leichte Übung, aber für Computer nicht, denn Möbelsymbole sehen auf jedem Plan ein bisschen anders aus. „Menschen können Ähnlichkeiten erkennen, aber Computer nur, ob etwas gleich oder nicht gleich ist“, erklärt Annika.

Deshalb hat sie den Computer mit unzähligen Möbelsymbolen gefüttert – aber nicht mit allen, die möglich sind. Ziel war es, dass das neuronale Netz von allein die Merkmale erkennt, die für ein bestimmtes Möbelstück charakteristisch sind. „Ich zeige ihm zum Beispiel ganz viele verschiedene Tische und irgendwann weiß das Netz, was Tische ausmacht.“ Mit Annikas Anwendung sollen Grundrisspläne in Zukunft einfacher digitalisiert werden können: Man macht ein Foto von ihnen und das neuronale Netz analysiert die Objektstrukturen und macht daraus nutzbare Daten. Denkt man das Ganze zu Ende, könnte man irgendwann auf der Basis von Grundrissen dreidimensionale Wohnungspläne erstellen. Oder man könnte bei öffentlichen Gebäuden auf Basis der Raumstruktur den Brandschutz optimieren. Denkbar wäre auch, dass Computer anhand von Möbeln planen, wo in einer Wohnung die Leitungen liegen sollen.

Derzeit besucht Annika das Königsbacher Gymnasium. Wenn sie dort 2022 ihr Abitur gemacht hat, will sie in Karlsruhe Informatik studieren. Anschließend könnte sie sich vorstellen, einen Master in Bioinformatik zu machen. Aktuell nimmt sie bereits an einem Schülerstudium teil und hört bei Vorlesungen des ersten Semesters zu. An der Informatik gefällt der Gymnasiastin, dass sie eine Kombination aus Analysieren und Verstehen auf der einen und dem Lösen von Problemen auf der anderen Seite bietet. Ihren ersten Kontakt mit dem Thema hatte sie im Grundschulalter: in Form eines aus Bauklötzen bestehenden Roboters. Seit der sechsten Klasse nimmt sie am Hector-Seminar teil, bei dem Schüler gefördert werden, die in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik begabt sind. Annika hat schon Roboter programmiert, Sinnestäuschungen analysiert und Bakterienkulturen angesetzt. Auch das Projekt für den Bundeswettbewerb KI hat sie im Rahmen des Hector-Seminars erstellt. „Ich finde es toll, dass der Wettbewerb das Thema für Jugendliche zugänglich macht“, sagt Annika, die ihre Teilnahme keine Sekunde bereut hat: „Ich glaube, ich habe selten anhand eines Projekts so viel gelernt wie bei diesem.“ – Text und Foto: Nico Roller