Mit Weitsicht investiert

Glückwunsch und Lob: Hartmut Westje-Bachmann, Fabian Kreutel, Viktor Jeske und Claudia Kahles (hinten, von links) gratulieren den Schülern Emil, Nelio, Felix und Jonathan (vorne, von links) zu ihrem Erfolg beim Börsenspiel. (rol)

Von einem „tollen Ereignis“, von einer „herausragenden Platzierung“ und „viel Engagement“ spricht Viktor Jeske, um zu beschreiben, was Schülern des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums gelungen ist. Dass der Filialleiter der Königsbacher Sparkasse aus dem Loben gar nicht mehr herauskommt, ist kein Wunder. Schließlich sind beim bundesweiten Börsenspiel gleich zwei Gruppen der Schule auf dem Treppchen gelandet: Die Zehntklässler Felix Liu, Jonathan Mayer und Nelio Hartl belegen den zweiten Platz im Bereich der Sparkasse Pforzheim-Calw. Erik Fleps und Emil Reichelt schafften es sogar auf den ersten Platz. Zudem belegen sie in Baden-Württemberg den dritten Platz und bundesweit den neunten. Eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass allein im Bereich der Sparkasse Pforzheim-Calw rund 160 Gruppen an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Drei Monate lang, von November bis Ende Januar, haben Felix, Jonathan, Nelio, Erik und Emil Kursverläufe analysiert, sich Unternehmensdaten angeschaut und in Aktien investiert. Sie haben Erfahrungen im Umgang mit Wertpapieren gesammelt, Börsenkurse im Blick behalten und Kapital in Aktien angelegt – alles genauso wie an der echten Börse, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass das Startkapital von 50.000 Euro nicht echt war.

Dabei verfolgten die beiden Gruppen verschiedene Strategien: Felix, Jonathan und Nelio kauften am Anfang viele Aktien, um das Risiko zu streuen. Später fokussierten sie sich auf Firmen mit Technik-Bezug, weil es dort zurzeit ein recht gutes Wachstumspotenzial gebe. Emil und Erik sind dagegen von Anfang an volles Risiko gegangen, indem sie gleich die kompletten 50.000 Euro investierten – und zwar in nicht mehr als fünf Aktien gleichzeitig. Eine Strategie, die aufging: Wäre das Geld echt gewesen, hätten sie innerhalb von drei Monaten eine Rendite von mehr als 16 Prozent erzielt. „Mit klugen Strategien und Weitblick haben die Schüler ein tolles Ergebnis erreicht“, sagt Sparkassen-Filialleiter Jeske und hofft, dass durch das Planspiel das Interesse am Wirtschafts- und Börsengeschehen geweckt wurde. Zumal die Sparkasse auch vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten biete. Am Königsbacher Gymnasium freut man sich über den Erfolg der Schüler, die bei dem Börsenspiel von Lehrer Fabian Kreutel betreut wurden. „Ein Planspiel hat nochmal eine andere Qualität, weil es einem die Realität praktisch näherbringt“, sagt der Lehrer, der solche Wettbewerbe auch vor dem Hintergrund wichtig findet, dass in der Presse oft zu lesen sei, die Finanzbildung komme in den Schulen zu kurz.

„Ich freue mich, dass die Schüler neben dem Unterricht noch aktiv sind und Lerninhalte praktisch umsetzen“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann. Dass die wirtschaftliche Bildung und die Vorbereitung aufs Berufsleben an seiner Schule eine große Rolle spielen, zeigt auch der Umstand, dass es dort inzwischen das Fach Wirtschafts-Berufs- und Studienorientierung (WBS) gibt. Die Schule ist zudem mit dem Boris-Siegel ausgezeichnet für ihre Berufs- und Studienorientierung, die über das hinausgeht, was von Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften gefordert wird. Unter anderem bietet sie eine Informationsveranstaltung mit ehemaligen Schülern, eine enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, einen Berufs- und Studieninfotag mit Firmenvertretern und Hochschulen an. Zusätzlich ist das Gymnasium Stützpunktschule Molekularbiologie, Teilnehmer an der Schüler-Ingenieur-Akademie und bei zahlreichen Wettbewerben vertreten. Am Börsenspiel nimmt sie schon seit vielen Jahren teil, immer wieder erfolgreich: Erst vor zwei Jahren hatten Schüler den zweiten Platz im Pforzheimer Raum belegt. – Nico Roller

Alkoholprävention für die 9. Klassen

Im Rahmen des schulinternen Suchtpräventionsprogramms besuchte Frank Milbich am 31. Januar und 1. Februar auch in diesem Jahr wieder die 9. Klassen des Lise-Meitner- Gymnasiums.
Herr Milbich, seit 17 Jahren trockener Alkoholiker, berichtete mit großer Offenheit über seine Laufbahn hinein in die Sucht bis hin zur Abhängigkeit. Er schilderte, wie er bereits mit 15 Jahren, als junger vielversprechender Handballspieler, nach dem Training beim „Stiefeltrinken“ immer mehr Alkohol getrunken hat, bis er abhängig war. Über 28 Jahre hinweg haben der Alkohol und der Rausch sein Leben bestimmt. Herr Milbich gewährte bei seinem Besuch tiefe Einblicke in die dunkelsten Kapitel seines Lebens. Jede Beziehung, jeden Job, jeden Freund verlor er durch den Alkohol. In seiner schlimmsten Phase hat er bis zu drei Flaschen Schnaps am Tag konsumiert. Schonungslos schilderte er seinen Tagesablauf mit seinem einzigen Verbündeten, dem Alkohol, der ihn beinahe zugrunde gerichtet hätte.
Schließlich brachte ihn eine ernüchternde Diagnose seines Hausarztes zum Umdenken, so dass er in Eigenregie über ein halbes Jahr hinweg unter schlimmsten Schmerzen, mit Lähmungserscheinungen und Halluzinationen einen kalten Entzug durchmachte und sich so aus der Sucht herauskämpfte. Während dieser Zeit verließ er nur das Haus, um nach Karlsruhe zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen.
Herr Milbich hat den Weg heraus aus dem Alkohol geschafft und macht es sich heute zur Aufgabe, seine Geschichte zu erzählen, um vor allem Jugendliche vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. Dazu hält er Vorträge in Schulen oder Vereinen in ganz Baden-Württemberg.
In einer offenen Fragerunde beeindruckte Herr Milbich mit seiner Aufrichtigkeit und seinen ehrlichen Antworten und hinterließ so bei den Jugendlichen einen nachhaltigen Eindruck. Seine ehrlichen Schilderungen lösten große Betroffenheit aus und regten zum Nachdenken an.

Eva Astor & Verena Schiegl

Jetzt kommt auch Spanisch vor

Es handle sich nicht nur um eine moderne Fremdsprache, sondern auch um eine Weltsprache, die in mehr als 20 Ländern gesprochen werde, sagt Lehrerin Jessika Bogs und meint damit Spanisch: Wer sie beherrsche, könne im Berufsleben punkten und sein ganzes Leben lang davon profitieren. Ab dem kommenden Schuljahr wird Bogs sie am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium unterrichten. Mit der Einführung von Spanisch erfülle man einen Wunsch, der von Schülern und Eltern immer wieder geäußert worden sei, erzählt Lehrer Dietmar Otto, der die Abteilung Sprachen leitet. Zugleich sollen damit die Wahlmöglichkeiten verbessert werden. Denn bislang mussten die Schüler sich in der sechsten Klasse entscheiden, ob sie ab der siebten Klasse Französisch oder Latein lernen wollen. Fiel ihre Wahl auf Französisch, mussten sie ab der neunten Klasse automatisch das Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) belegen und konnten keine dritte Fremdsprache mehr wählen. Mit der Einführung von Spanisch wird das Angebot künftig deutlich breiter: Wer in der sechsten Klasse Französisch gewählt hat, muss dann nicht mehr automatisch NwT belegen, sondern kann sich auch für Spanisch oder Informatik-Mathematik-Physik (IMP) entscheiden.

Ein Konzept, das auch von den Lehrern begrüßt wird: Klar und deutlich hat sich die Gesamtlehrerkonferenz für die Einführung von Spanisch ausgesprochen. Die Schulkonferenz stellte einen Antrag beim Schulträger, der wiederum an das Regierungspräsidium herantrat. Von dort kam Ende Januar der positive Bescheid. „Da haben wir uns natürlich sehr gefreut“, erzählt Otto. Maßgeblich um die Einführung des neuen Fachs kümmern wird sich Lehrerin Jessika Bogs, die in Venezuela geboren und im Alter von drei Jahren nach Deutschland gekommen ist. Sie hat in Neuerer deutscher Literatur promoviert, in Mexiko Deutsch als Fremdsprache unterrichtet und dort die Außenstelle einer deutschen Schule geleitet. „Da habe ich unglaublich viel mitgenommen.“ Am Königsbacher Gymnasium bereitet Bogs die Einführung von Spanisch inhaltlich, didaktisch und pädagogisch vor. Zudem versucht sie, die Werbetrommel zu rühren. Etwa, indem sie Schnupperstunden in den achten Klassen, eine Präsentation für die Eltern und die Möglichkeit für Rückfragen anbietet. Eine Handvoll Schüler würde reichen, um das Fach starten zu können. Bogs rechnet aber mit deutlich mehr und berichtet von einem großen Interesse. Was nicht zuletzt daran liege, dass Spanisch unter Jugendlichen sehr beliebt sei – auch, weil viele Musiker in dieser Sprache singen.

Im Unterricht will Bogs anwendungs- und kommunikationsbezogen arbeiten, interkulturelle Kompetenz stärken, spielerisch und mit Nachahmung mentale Netze aufbauen. Sie will einen offenen Unterricht gestalten, ihn auf den Alltag der Schüler beziehen und „die echte Welt ins Klassenzimmer holen“. Dabei sollen auch Rollenspiele, Filme und Musik helfen. Geplant ist zudem, eine Schulpartnerschaft mit Spanien zu organisieren, um Schüleraustausche zu ermöglichen. Eine reine Spaß-Veranstaltung wird das Ganze aber nicht: Noten werden verteilt und Klassenarbeiten geschrieben. Weil es sich um ein Hauptfach handelt, wird Spanisch vier Stunden pro Klasse und Woche unterrichtet. Bogs rechnet damit, dass die meisten Schüler schon nach dem Ende des ersten Schuljahrs fließend Spanisch sprechen können: „Es ist beeindruckend, wie schnell die Schüler in der dritten Fremdprachre Fortschritte machen.“ Das führt sie auch darauf zurück, dass Spanisch genauso wie Französisch und Latein eine romanische Sprache ist. – Nico Roller

Raffiniertes Spiel mit Gut und Böse

Wie ist das eigentlich: Funktioniert das Leben besser in einer Gesellschaft, in der alle gut sein wollen? Zählen am Ende die Gedanken oder die Taten, um zu bewerten, ob jemand gut oder böse ist? Fragen, die sich nicht leicht beantworten lassen. Das haben auch die Mitglieder der Unterstufen-Theater-Arbeitsgemeinschaft am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium gemerkt. In ihrem neuesten Stück drehte sich alles um das Verhältnis von Himmel und Hölle und darum, dass Gut und Böse sind nicht immer klar auseinanderzuhalten sind, dass es Situationen geben kann, in denen sie wie Licht und Schatten ineinander übergehen. Da sind die Ganoven, die eine Bank nur deshalb ausrauben, weil sie hohe Schulden haben und nicht wissen, wie sie sie bezahlen sollen. Da sind die Schüler, die andere nur deshalb ärgern, weil sie sich selbst schwach und klein fühlen. Und da sind der Engel und der Teufel, die sich ständig darüber streiten, wer eigentlich mehr Einfluss hat.

Sechs verschiedene Szenen haben die zehn Mitglieder der Theater-AG einstudiert, die alle die fünfte und die sechste Klasse besuchen. Geprobt haben sie unter der Leitung von Theaterregisseurin Dagmar Brade seit Oktober jede Woche anderthalb Stunden lang, allerdings wegen der Corona-Krise unter deutlich erschwerten Bedingungen: Masken mussten getragen und Abstände eingehalten werden. Wenn es in einer Klasse zu einer Infektion kam und sie deswegen isoliert werden musste, konnten nicht immer alle Schüler anwesend sein. Um dem Rechnung zu tragen, hat Brade auf eine durchgängige Handlung verzichtet. Stattdessen studierte sie mit den Schülern eine Collage ein, bestehend aus sechs inhaltlich miteinander verbundenen Szenen, die allerdings nicht zwangsläufig immer von denselben Schauspielern übernommen werden mussten. Fiel einer aus, konnte kurzfristig ein anderer einspringen.

Auch die Dauer des Stücks hatte man verkürzt: Anstatt 45 dauerte es dieses Mal nur 20 Minuten. Präsentiert wurde es nicht öffentlich, sondern nur intern für die Klassenkameraden der Mitwirkenden. „Wir sind sehr froh, dass es überhaupt möglich war, unter diesen Umständen etwas aufzuführen“, sagt Brade und berichtet, die Schüler seien in den Proben „mit Freude und Spaß“ dabei gewesen. Aber sie hätten auch viele Fragen gehabt: Was passiert, wenn jemand positiv getestet wird? Werden überhaupt alle Freunde zuschauen können? „Das war natürlich belastend, aber die Kinder haben trotzdem ihre Freude nicht verloren.“ Brade hat den Eindruck, dass Angebote wie die Theater-AG für Kinder und Jugendliche momentan wichtiger denn je sind. Trotz der Einschränkungen hat ihr die Arbeit mit den Schülern großen Spaß gemacht: „Man sieht, wie sie sich entwickeln und Freude daran haben, sich in andere Rollen zu stürzen, sich selbst und ihre Stärken zu entdecken.“ Die Theaterregisseurin freut sich zudem über die Unterstützung durch das Jugendbegleiter-Programm und über die Technik-AG, die wieder für Licht und Ton gesorgt hat. – Nico Roller

Preise für Informatik-Asse

Äußerst erfolgreich: 35 Schüler des Königsbacher Gymnasiums haben einen ersten oder zweiten Preis gewonnen. Aufs Foto mit Lehrerin Miriam Klein (rechts) und Direktor Hartmut Westje-Bachmann (links) konnten wegen Quarantänefällen nicht alle. (rol)

Welchen Weg muss eine Schildkröte gehen, um den kompletten Garten abzugrasen, wenn sie jedes Feld nur einmal betreten darf? Welche Wassersperren muss der Müller schließen, damit er die Räder in seine Mühlen einbauen kann? Wie oft müssen Hunde ihre Plätze tauschen, bis sie der Größe nach sortiert sind? Das sind nur einige der Fragen, die beim Wettbewerb „Informatik-Biber“ gelöst werden mussten. 475 Schüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums haben daran teilgenommen. Und zwar sehr erfolgreich: 18 erhielten einen ersten, 17 einen zweiten Preis. Damit schneidet das Königsbacher Gymnasium deutlich besser ab als die meisten anderen Schulen in Deutschland: Im Bundesdurchschnitt belegen nur rund 2,5 Prozent der Teilnehmer einen ersten Platz, in Königsbach sind es stolze 3,8 Prozent. Und das, obwohl dort Informatik im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern nicht ab der fünften Klasse unterrichtet wird. Am Lise-Meitner-Gymnasium gibt es in der achten Klasse verpflichtend eine Stunde Informatik pro Woche. Wer will, kann ab Klasse neun das Fach Informatik-Mathematik-Physik (IMP) wählen, das inzwischen seit drei Jahren angeboten wird.

„Uns ist es wichtig, die Informatik als attraktives Fach zu etablieren“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann und betont, er sei stolz, dass beim Informatik-Biber dieses Jahr wieder so viele Schüler mitgemacht haben. Tatsächlich waren es deutlich mehr als im Vorjahr, als ein Teil der Schüler wegen Corona die Aufgaben von Hause aus erledigen musste. Dieses Jahr fand wieder alles in Präsenz statt: Im Computerraum hatten die aus allen Klassenstufen kommenden Teilnehmer 45 Minuten Zeit, um allein oder im Team ihrem Alter entsprechende Aufgaben zu lösen. „Der Wettbewerb fördert die Motivation und ermöglicht ohne große Vorkenntnisse einen Einblick, was Informatik bedeutet“, sagt Lehrerin Miriam Klein, die den Informatik-Biber am Königsbacher Gymnasium federführend betreut. Ihr Eindruck: Die Schüler haben Spaß an der Teilnahme. Und sie erkennen, dass einem Informatik im Alltag ständig begegnet. Etwa, wenn Navigationsgeräte die kürzesten Wege berechnen, wenn Speditionen planen, wie sie ihre Lastwagen so beladen, dass möglichst viele Kisten hineinpassen. Oder wenn Schulen mit Hilfe von Computerprogrammen die Stundenpläne erstellen und dabei unter anderem darauf achten, dass jede Klasse immer einen geeigneten Raum für das jeweilige Fach hat. – Nico Roller

Informationen zur Anmeldung am LMG

Liebe Eltern von Viertklässlerinnen und Viertklässlern,
liebe Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen,

in diesem Jahr sind die Schulen gebeten worden, keine Tage der offenen Tür oder Ähnliches zu veranstalten, so dass auch wir unsere Informationsveranstaltung, die eigentlich für den 10.2.2022 geplant war, nicht durchführen. Bitte informieren Sie sich gerne auf unserer Homepage allgemein über das LMG. Anmeldeunterlagen und viele weitere Informationen finden Sie hier auf einer eigenen Seite unserer Homepage.

Wir freuen uns auf Ihre Kinder, wenn Sie sich für das LMG entscheiden, und ich bin überzeugt, dass Ihre Kinder sich bei uns wohlfühlen werden!

Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Westje-Bachmann
Schulleiter

 

-> Zu den Anmeldeunterlagen und Informationen.

Und hier ist schon einmal der Begrüßungsfilm für die Viertklässlerinnen und Viertklässler:

Technik im Miniaturformat

Kreativität ist gefragt: Kay Müller, Lars Schäfer, Anja Bischoff, Miriam Klein und Hartmut Westje-Bachmann (von links) präsentieren die Baukästen und was man daraus machen kann. (rol)

Unzählige Bauteile in allen Farben und Formen liegen in den großen Plastikkästen: unter anderem Controller, pneumatische Elemente, Schläuche und Räder. Mit ihnen können die Schülerinnen komplexe Konstruktionen wie Fahrzeuge, Maschinen und Roboter nicht nur bauen, sondern auch programmieren. Seit den Herbstferien läuft am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium ein Projekt, das sich „Girls‘ Digital Camp“ nennt – und nicht nur dort: Einer Pressemitteilung zufolge gibt es das Angebot an insgesamt sieben Schulen in der Region Nordschwarzwald.

weiterlesen Technik im Miniaturformat

Mit Vorlesen weiterkommen – in jeder Hinsicht

Der diesjährige bundesweite Vorlesewettbewerb, an dem über 7000 Schulen teilnahmen, stand unter dem Motto „Mit Vorlesen weiterkommen“. Exakt das wollten im wörtlichen Sinn auch die vier Klassensiegerinnen der sechsten Klassen, die am 8. Dezember 2021 in der Aula angetreten waren, um den Titel der Schulsiegerin unter sich auszumachen. Aber spätestens nach den einleitenden Worten Angelika Simmels, die den Vorlesewettbewerb am Lise-Meitner-Gymnasium seit mehr als 20 Jahren organisiert, war klar: Lesen bringt uns alle weiter. Neben der Siegerin gewinnen auch alle, die zuhören dürfen, die in fremde Welten entführt werden oder selbst lesen und mit den Heldinnen und Helden der Romane Neues entdecken.

So waren die vier Finalistinnen auch keineswegs die einzigen, die sich im Lesen geübt hatten. In den Wochen zuvor kürten die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler im Deutschunterricht die besten Lesenden jeder Klasse – in diesem Jahr ausnahmslos Mädchen. Luisa Bohm (6a), Olivia Reiling (6b), Marlene Melzer (6c) sowie Jannika Loth (6d) konnten sich in ihrer jeweiligen Klasse durchsetzen.
Die Anspannung war förmlich mit Händen greifbar, als sich alle vier zunächst durch den Vortrag eines selbst ausgewählten Textes beweisen mussten. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten viele schöne Interpretationen der Textstellen und wurden mitgerissen in die Fantasiewelt der jeweiligen Romane. Nach einer Pause folgte die zweite, noch schwierigere Aufgabe: Nun musste eine unbekannte Textstelle des Romans „Undercover Robot“ (D. Edmonds, B. Fraser) in guter Lesetechnik und möglichst mit stimmlicher Interpretation des Gelesenen zu Gehör gebracht werden. Auch hier erlaubte sich keine der vier Finalistinnen größere Fehler, sodass es für die Jury unter Vorsitz des Schulleiters, Herrn Westje-Bachmann, in diesem Jahr besonders schwer war, die Siegerin auszumachen. Die Wahl fiel aufgrund ihres variantenreichen, sicheren Lesens auf Marlene Melzer. Sie konnte ihr Können auch vor der voll besetzten Aula souverän zeigen – und so wünscht die gesamte Schulgemeinschaft ihr gutes Gelingen, wenn sie das Lise-Meitner-Gymnasium bald auf Ebene der Schulsieger vertritt.
Ein ausdrückliches Lob sprach Herr Westje-Bachmann im Namen der Jury aber allen Finalistinnen aus. Auch in diesem Jahr kannte der Vorlesewettbewerb keine Verlierer, sondern eigentlich nur Sieger, weil alle profitieren. Dazu sind auch die Zuhörer zu zählen, die neben gelungenen Textinterpretationen ein schönes Vorspiel der Streicherklasse 6a unter Leitung ihrer Lehrerinnen Lena Kunzmann sowie Gabriela Bradley erlebten. So zeigte dieser Adventsvormittag auf vielfältige Weise, welches Können und welche Begabungen in den sechsten Klassen stecken.

Steinbildhauen – Steinbruch Maulbronn

Herbstlicht, kühle, feuchte Luft, die wie Kondensat an den Wänden des Steinbruchs entlangzieht, davor, einer Art Bühne gleich, ein Unterstand mit langen Bänken…
… unser besonderer Arbeitsplatz für die nächsten Stunden.

Bei Sibylle Burrer, freischaffende Künstlerin, dürfen wir zu Gast sein, mehr noch, wir können bei ihr und mit ihr im Steinbruch arbeiten und uns ganz handfest mit dem Material auseinandersetzen.
Dem Maulbronner Sandstein gilt es eine Form zu entlocken, die manchmal erst auf den zweiten oder gar den dritten Blick im Stein auftaucht. Ein genaues Beobachten, Drehen, Wenden ist nötig, um die Form zu erkennen, die es dann herauszuarbeiten gilt. Mit Klüpfel und Spitzeisen, Schutzbrille und Handschuhen ausgerüstet, so begeben sich 15 Schüler der 6ten Klasse auf die Spuren der Bildhauer.
Es ist ein zähes Ringen, ein kräftezehrendes, ein nachdrückliches Arbeiten, bis der Stein die Form Preis gibt. Aber es hat sich gelohnt, wenn auch manches Mal eine Kurskorrektur nötig war, um die endgültige Form zu erhalten.
Die Fachschaft Bildende Kunst

Schüler unterstützen Sterneninsel

Spendenübergabe: Wolfgang Künstle und Simone Hochmuth von der Sterneninsel, Lehrer Andreas Klose (hinten, von links) und die Schüler Luca, Jan und Julia (vorne, von links) tun gemeinsam etwas Gutes. (rol)

Menschen in der Region unterstützen und ihnen auch in schwierigen Zeiten eine Freude machen: Das wollten Schüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums und haben deswegen vor kurzem insgesamt 1.800 Euro an den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst „Sterneninsel“ gespendet. Das Geld stammt von zwei Klassen des Gymnasiums: Die Klasse 7d steuert 1.000 Euro bei, die sie über mehrere Monate hinweg mit Hilfe von Sparschweinen gesammelt hat. Diese wurden ihr von der VR Bank Enz plus überlassen. Die Schüler stellten die Sparschweine bei mehreren Einrichtungen in der Region auf, etwa beim Bäcker, in Unternehmen und in Geschäften. Seit dem Frühjahr 2020 standen sie dort – und sollten eigentlich schon im Herbst wieder eingesammelt werden. Doch daraus wurde nichts: Wegen der coronabedingten Schulschließungen blieben die Sparschweine bis zum Sommer dieses Jahres in den Einrichtungen.

Beim Einsammeln waren dann nicht nur die Schüler, sondern auch ihre Klassenlehrer Britta Beckmann und Andreas Klose positiv überrascht, dass insgesamt 1.000 Euro in den Spendenbehältern gelandet sind. Der andere Teil des Gelds, nämlich 800 Euro, stammt von den Oberstufenschülern, die im vergangenen Schuljahr die Juniorfirma „Kill d’ Bazill“ geleitet haben. Mit ihr produzierten sie ein Gerät, das mit Hilfe von ultravioletter Strahlung (UVC) die kontaktlose Desinfektion von Gegenständen in kürzester Zeit ermöglichte. Eine Geschäftsidee, mit der es die Jugendlichen nach dem Landessieg beim Bundeswettbewerb der Juniorfirmen auf den zweiten Platz geschafft haben. Bei der Spende von 800 Euro handelt es sich um den erwirtschafteten Überschuss. Zusammen mit den 1.000 Euro der Siebtklässler geht das Geld nun an die „Sterneninsel“, die unentgeltlich Lebensbeistand für die ganze Familie leistet, wenn ein Kind, ein Jugendlicher oder ein Elternteil lebenslimitiert erkrankt oder verstorben ist. „Wir freuen uns sehr, dass die jungen Menschen an uns gedacht haben und uns unterstützen“, sagt die Hauptamtliche Simone Hochmuth, als sie die Spende zusammen mit dem Ehrenamtlichen Wolfgang Künstle entgegennimmt.

Das Geld will die Einrichtung nutzen, um einer Familie eine Reise nach Spiekeroog zu finanzieren. Mit der Nordseeinsel unterhält sie eine Kooperation und ermöglicht zusammen mit mehreren Partnern vor Ort, dass Familien dort einen Erholungsurlaub verbringen können. Aktuell hat die „Sterneninsel“ fünf Mitarbeiter im Hauptamt und 30 Ehrenamtliche, die in die Familien gehen. Die Einrichtung ist auf Spenden dringend angewiesen, wie Hochmuth betont: „Wir bekommen zwar Fördergelder, aber die reichen leider hinten und vorne nicht.“ Die Einrichtung legt großen Wert auf eine gute Öffentlichkeitsarbeit und könnte es sich durchaus vorstellen, sich am Königsbacher Gymnasium im Unterricht vorzustellen und die Fragen der Schüler zu beantworten. – Nico Roller