Eine etwas andere Preisverleihung

Im November haben trotz erschwerter Bedingungen einige Klassen am Informatik-Biber Wettbewerb teilgenommen. Mit einem schönen Erfolg: Unter den 215 Teilnehmern gab es 6 erste Preise und 12 zweite Preise. Herzlichen Glückwunsch !

Die Preisübergabe der Erstplazierten fand online statt – nachdem die Preise und Urkunden vorher auf dem Postweg verschickt wurden. Die übrigen Urkunden und Preise werden von den Fachlehrern verteilt, sobald wieder Präsenzunterricht stattfindet.

Der Informatik-Biber ist Deutschlands größter Schülerwettbewerb im Bereich Informatik. Der Wettbewerb fördert das digitale Denken mit lebensnahen und alltagsbezogenen Fragestellungen. Die Schülerinnen und Schüler benötigen keine Vorkenntnisse und erleben, wie spannend und vielseitig das digitale Denken der Informatik ist.

Ein erster Preis geht an:
Anelle Reiling (10a)
Nathalie Schaich (10a)
Jannes Kuschel (10a)
Leonhard Harsch (10a)
Finn Aydt (10a)
Tim Goldmann (10a)

Einen zweiten Preis erhalten:
Jule Mayer (7d)
Chantal Richert (7d)
Leon Schulmeister (8c)
Clemens Bischoff (8c)
Jonathan Mayer (9c)
Jule Stobitzer (9b)
Isabelle Schaich (9b)
Kimi Kraus (10c)
Henry Helm (10c)
Eric Föll (K1)
Florian Gecaj (K1)
Max Pörner (K1)

(Miriam Klein)

Oft reicht das Zuhören

Immer ansprechbar: Die Schulsozialarbeiterinnen Lea Pfrommer (links) und Cynthia Chenevoy sind auch im Lockdown für die Schüler des Königsbacher Bildungszentrums da: digital, telefonisch und bei Bedarf auch persönlich. (rol)

Den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen zu halten, ist momentan alles andere als einfach für Lea Pfrommer und Cynthia Chenevoy: Die Schulen sind zu, die Schüler zu Hause und der Unterricht zu großen Teilen in den digitalen Raum verlegt worden. Trotzdem geben Pfrommer und Chenevoy nicht auf. Als Schulsozialarbeiterinnen kümmern sich die beiden am Königsbacher Bildungszentrum auch in der Krise um die mehr als 1.000 Kinder und Jugendlichen, die die Willy-Brandt-Realschule und das Lise-Meitner-Gymnasium besuchen. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Kids wissen: Es gibt eine Anlaufstelle“, sagt Chenevoy, die erst seit Anfang Oktober in Königsbach ist und dort als Schulsozialarbeiterin die Nachfolge von Verena Gläser angetreten hat. Ihre Kollegin Lea Pfrommer kam zwei Monate später dazu. Sich bei Schülern, Eltern und Lehrern vorzustellen, war für beide eine große Herausforderung: Besuche in den Klassen sind nur eingeschränkt möglich, Lehrerkonferenzen finden online statt. Willkommen fühlen sie sich trotzdem: „Man wird von allen mit einem Lächeln begrüßt“, sagt Pfrommer und lobt den großen Stellenwert, den die Schulsozialarbeit am Königsbacher Bildungszentrum einnimmt. „Hier habe ich bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht.“

Von Anfang an seien Schüler, Eltern und auch einige Lehrer zu ihr und ihrer Kollegin gekommen. Die Inhalte der mit ihnen geführten Gespräche behandeln sie vertraulich. „Wir unterliegen der Schweigepflicht und wollen den Schülern einen geschützten Raum bieten“, erklärt Chenevoy: „Wir reden die Probleme nicht klein, sondern bestärken die Schüler und unterstützen sie.“ Jeder Jugendliche wird ernstgenommen, ganz individuell. „Oft reicht es den Kindern, wenn da jemand Neutrales ist, der ihnen einfach zuhört.“ Auf das Wort „neutral“ legen die beiden großen Wert: „Wir bewerten nicht, machen keine Noten, verhängen keine Strafen“, erklärt Chenevoy: „Ich möchte den Kindern helfen, eine eigene Lösung zu finden.“ Aber dazu muss das Kind erst einmal den Weg zu den Schulsozialarbeiterinnen finden. „Es gibt welche, die spazieren ganz locker hier rein“, erzählt Pfrommer: „Aber es gibt auch einige, die sich nicht her trauen.“ Oft stellen dann Eltern oder Lehrer den Kontakt her. Und oft hilft dann auch Loki, der Hund von Chenevoy. Der Border Collie Mischling ist zwei Jahre alt und wird derzeit zum pädagogischen Begleithund ausgebildet. „Gerade bei schüchternen Kindern kann man über den Hund einen Zugang finden“, erklärt Chenevoy: „Es gibt Kinder, die gehen empathisch ganz anders auf Tiere ein als auf andere Menschen.“

Momentan kommen vor allem Fünft- und Sechstklässler zu den Schulsozialarbeiterinnen – was auch daran liegen könnte, dass ihr Büro von deren Klassenzimmern umgeben ist und die Kontaktaufnahme zu den übrigen Klassenstufen wegen Corona bislang schwierig war. Wie sich die aktuelle Situation auf die Kinder und Jugendlichen auswirkt, können Pfrommer und Chenevoy nicht sagen – und schon gar nicht prophezeien. Sie glauben aber, dass der Bedarf in Zukunft zunehmen könnte, auch wegen fehlender sozialer Kontakte zu Gleichaltrigen und einem stark eingeschränkten Freizeitangebot. Um den Kontakt zu den Jugendlichen zu halten, haben die beiden Schulsozialarbeiterinnen vor kurzem einen eigenen Auftritt beim sozialen Netzwerk „Instagram“ eingerichtet, über den sie Informationen streuen. Gespräche führen sie über das Telefon oder per Videochat. Weil beide vom Verein „miteinanderleben“ kommen, haben sie die Möglichkeit, sich mit anderen Sozialarbeitern aus der Region auszutauschen und abzustimmen. Beide sind überzeugt: „Es ist unglaublich wichtig, dass die Kids nach wie vor einen Ansprechpartner haben.“ Deswegen bieten sie trotz Lockdown auch persönliche Gespräche an. Denn über manche Dinge lässt sich von Angesicht zu Angesicht eben leichter reden. – Nico Roller

Wer liest, lebt länger…

Quod esset demonstrandum; was zu beweisen wäre … (aber vermutlich Blödsinn ist).
In jedem Fall aber gilt nicht nur „Wer lesen kann, ist im Vorteil“, sondern auch „Wer liest, gewinnt – immer!“ Und einen ganz besonderen Wert kommt dabei dem lauten Lesen, dem VORlesen zu. Das war freilich auch schon so, lange bevor dem geneigten Leser Bernhard Schlink seinen Roman „Der Vorleser“ hat zukommen lassen.
Als der traditionsreichste und größte Lesewettstreit Deutschlands gilt der Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels, der seit 1959 jährlich von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und anderen kulturellen Einrichtungen durchgeführt wird. Kein Geringerer als der Bundespräsident höchstselbst hat die Schirmherrschaft dieses lesevergnüglichen Wettbewerbs einst übernommen.
Lesen ist vielmehr als bloßes Dechiffrieren aneinandergereihter Buchstaben. Lesen ist Verstehen. Lesen ist das Erschaffen eigener Bilder im Geiste. Lesen ist Grundlage aller Bildung.
Eine gute Botschaft in schwierigen Zeiten: Lesen und Lesestoff lassen sich auch durch ein kleines, fieses, genopptes Virus, das ansonsten die Welt durchaus in Atem und im Schwitzkasten hält, nicht beeindrucken oder aufhalten. Allerdings übt das neuartige Virusnoppenkügelchen Druck auf sämtliche Veranstaltungsformen auf, sodass der Rahmen der diesjährigen Kürung des Schulsiegers aller sechsten Klassen für den 62. Vorlesewettbewerb leider deutlich weniger feierlich als dem Anlass angemessen ausfallen musste. Diesen bedauerlichen Widrigkeiten zum Trotz, gelang es der dafür seit langem zuständigen, fürsorglichen und kreativen Organisatorin und Deutsch-Lehrerin am LMG, Angelika Simmel, aber dennoch, dem stark verkleinerten Rahmen der Wettbewerbs-Veranstaltung ein passendes Ambiente mit stimmungsvoller Deko und ebensolcher musikalischen Untermalung zukommen zu lassen. ‚
Aus den vorangehenden Klassenentscheiden haben die folgenden, ermittelten Klassensieger der Klassen 6a – 6d vorgelesen: Hanna Schwarzkopf, Camilla Kuraksin, Anna Wendel, Jannes Lamprecht.
Die Jury, der neben einigen erfahrenen Deutsch-LehrerInnen auch der Schulleiter, Herr Westje-Bachmann, angehörte, hatte es wie immer nicht ganz leicht, unter den Guten den oder die Beste/n auszuwählen. Und so war auch schon das Zuhören bei allen Vieren eine wahre Freude. Am Ende traf die Jury eine Entscheidung, für die es gute Gründe gab. Gewonnen haben natürlich alle, wobei nicht nur passende Buchpreise für den Gewinn stehen. Auf dem Siegertreppchen des Schulgewinners, der sein Können auf der nächsten Ebene zum Besten geben darf, ist aber nur Platz für einen, und der heißt in diesem Jahr Jannes Lamprecht aus der 6d (anbei sei angemerkt, dass auf diesem Treppchen auch schon sein Bruder Matthis stand). Gratulation an alle! Lesen lohnt sich – immer!

Engagement über Lehrplan hinaus

Wichtige Auszeichnung: Lehrer Roland Wittye (links) und Direktor Hartmut Westje-Bachmann halten Urkunde und Siegel in den Händen. Im Hintergrund: Schüler des neuen Fachs IMP.

Vier Sterne prangen auf der Urkunde und zeigen an: Das Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium ist bereits zum vierten Mal in Folge als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet worden – und zwar wegen seines herausragenden Engagements in den Naturwissenschaften, in Mathematik, Informatik und Technik. Ein Engagement, das deutlich über den Bildungsplan hinausgeht. Fragt man den MINT-Beauftragten Roland Wittye, was sich hinter diesem Engagement konkret verbirgt, dann kann er eine ganze Liste von Aktivitäten, Projekten und Wettbewerben aufzählen: Unter anderem nimmt das Lise-Meitner-Gymnasium an der Schüleringenieurakademie Pforzheim teil, es ist Stützpunktschule für Molekularbiologie und bietet einige Arbeitsgemeinschaften mit naturwissenschaftlich-technischem Bezug an, etwa die Technik-AG oder Text- und Grafiklayout-AG.

Seit vorigem Schuljahr gibt es am Königsbacher Gymnasium das Fach Informatik-Mathematik-Physik, kurz IMP. Zusammen mit dem bereits an der Schule existierenden Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) soll es zur Stärkung des naturwissenschaftlichen Profils dienen. Die IMP-Gruppen nehmen geschlossen am Jugendwettbewerb des Bundeswettbewerbs Informatik teil. Und auch sonst ist die Schule bei unzähligen Wettbewerben aktiv. Etwa bei „Chemie im Alltag“, bei „Mathe ohne Grenzen“, bei „Jugend forscht“, beim „Problem des Monats“, beim Landes- und Bundeswettbewerb Mathematik. Beim Informatik-Biber räumten Königsbacher Schüler in den vergangenen Jahren zahlreiche erste, zweite und dritte Preise ab. Erst kürzlich hat eine Königsbacher Schülerin im Finale des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz den Publikumspreis gewonnen. Um die Schüler fürs Berufsleben fit zu machen, bietet das Königsbacher Gymnasium zahlreiche Informationsveranstaltungen an. Vor der Corona-Krise gab es zudem regelmäßig Exkursionen, etwa zum Mathe-Labor des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) oder zum Factory Space der Hochschule Pforzheim. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg 86 Schulen als MINT-freundlich ausgezeichnet.
– Text und Foto: Nico Roller

Den Computer zum Denken gebracht


Großer Erfolg: Die Königsbacher Gymnasiastin Annika Nassal hat den Publikumspreis im Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz gewonnen, Direktor Hartmut Westje-Bachmann (hinten) gratuliert. (Foto: Nico Roller) Komplexe Zusammenhänge allgemeinverständlich erklären: Für Annika Nassal ist das kein Problem. Egal, wie kompliziert das Thema ist: Die Königsbacher Schülerin schafft es, die richtigen Worte zu finden. Am Wochenende stand sie unter mehr als150 Teilnehmern als eine der zehn besten im Finale des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz – und räumte dort den Publikumspreis ab: Mehr als 20 Prozent der Zuschauer haben für sie gestimmt. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Annika, die derzeit das Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium besucht. Dort freut man sich über ihren Erfolg: „Annika ist eine tolle Botschafterin für unsere Schule“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann: „Wir begleiten und unterstützen sie schon lange bei ihren Interessen.“

Die Teilnahme am Wettbewerb hat Annika großen Spaß gemacht. Als sie sich am Samstag im Finale der hochkarätig besetzten Jury stellte, war sie zunächst etwas aufgeregt. „Aber die Jury war so nett, dass das gleich verflogen war.“ Die Schülerin präsentierte ihren Wettbewerbsbeitrag: einen Algorithmus, mit dem Grundrisspläne automatisch analysiert werden können. Eine hochkomplexe Anwendung, an der Annika etwa ein Jahr lang gearbeitet hat, unterstützt von ihrer Familie und vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern. Sie sorgt dafür, dass Computer etwas können, das sie sonst nicht können: Gibt man ihnen eine Grafik, dann erkennen sie darauf zwar verschiedenfarbige Pixel. Aber sie wissen nicht, was sie darstellen. Deswegen hat Annika mit einem neuronalen Netz gearbeitet, bei dem mit mathematischen Verkettungen eine Art Nervensystem simuliert wird. Ihm hat Annika beigebracht, Möbelsymbole auf Grundrissplänen zu erkennen. Für Menschen ist das eine leichte Übung, aber für Computer nicht, denn Möbelsymbole sehen auf jedem Plan ein bisschen anders aus. „Menschen können Ähnlichkeiten erkennen, aber Computer nur, ob etwas gleich oder nicht gleich ist“, erklärt Annika.

Deshalb hat sie den Computer mit unzähligen Möbelsymbolen gefüttert – aber nicht mit allen, die möglich sind. Ziel war es, dass das neuronale Netz von allein die Merkmale erkennt, die für ein bestimmtes Möbelstück charakteristisch sind. „Ich zeige ihm zum Beispiel ganz viele verschiedene Tische und irgendwann weiß das Netz, was Tische ausmacht.“ Mit Annikas Anwendung sollen Grundrisspläne in Zukunft einfacher digitalisiert werden können: Man macht ein Foto von ihnen und das neuronale Netz analysiert die Objektstrukturen und macht daraus nutzbare Daten. Denkt man das Ganze zu Ende, könnte man irgendwann auf der Basis von Grundrissen dreidimensionale Wohnungspläne erstellen. Oder man könnte bei öffentlichen Gebäuden auf Basis der Raumstruktur den Brandschutz optimieren. Denkbar wäre auch, dass Computer anhand von Möbeln planen, wo in einer Wohnung die Leitungen liegen sollen.

Derzeit besucht Annika das Königsbacher Gymnasium. Wenn sie dort 2022 ihr Abitur gemacht hat, will sie in Karlsruhe Informatik studieren. Anschließend könnte sie sich vorstellen, einen Master in Bioinformatik zu machen. Aktuell nimmt sie bereits an einem Schülerstudium teil und hört bei Vorlesungen des ersten Semesters zu. An der Informatik gefällt der Gymnasiastin, dass sie eine Kombination aus Analysieren und Verstehen auf der einen und dem Lösen von Problemen auf der anderen Seite bietet. Ihren ersten Kontakt mit dem Thema hatte sie im Grundschulalter: in Form eines aus Bauklötzen bestehenden Roboters. Seit der sechsten Klasse nimmt sie am Hector-Seminar teil, bei dem Schüler gefördert werden, die in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik begabt sind. Annika hat schon Roboter programmiert, Sinnestäuschungen analysiert und Bakterienkulturen angesetzt. Auch das Projekt für den Bundeswettbewerb KI hat sie im Rahmen des Hector-Seminars erstellt. „Ich finde es toll, dass der Wettbewerb das Thema für Jugendliche zugänglich macht“, sagt Annika, die ihre Teilnahme keine Sekunde bereut hat: „Ich glaube, ich habe selten anhand eines Projekts so viel gelernt wie bei diesem.“ – Text und Foto: Nico Roller

Warum sehen Kinder ihren Eltern häufig so ähnlich ….


… und sind dennoch einzigartig?
Diese oder ähnliche Fragestellungen werden gerade im Biologieunterricht der 11. Klasse zum Thema „Genetik“ bearbeitet. Das Wissen um die Erbsubstanz, der Aufbau der Chromosomen aus Desoxyribonukleinsäure (DNA) und die Vorgänge bei der Zellteilung spielen dabei eine zentrale Rolle. Oftmals geht es um komplizierte Strukturen und Abläufe und kleinste Moleküle, die dem bloßen Auge und selbst vielen technischen Geräten verborgen bleiben.
Hier kommen in der Wissenschaft Modelle zum Einsatz. So entwickelten z.B. James Watson und Francis Crick, basierend auf den Forschungsergebnissen der Wissenschaftlerin Rosalind Franklin, 1953 ein Molekülmodell aus Karton und entschlüsselten damit die räumliche Struktur der DNA. Bis heute bildet dieses Modell die Grundlage zum Verständnis der menschlichen Erbinformation. 1962 erhielten Watson und Crick für ihre Erkenntnisse den Nobelpreis.
Auch unsere Schülerinnen und Schüler arbeiteten im Unterricht mit Modellen. So stellten sie aus Pfeifenputzern beispielsweise Chromosomen her. Chromosomen sind „Verpackungseinheiten“ des genetischen Materials. Wie bei einer Spule ist die DNA stark aufgewickelt und platzsparend in jeder Zelle des Körpers untergebracht.
Zur Veranschaulichung der Weitergabe der Chromosomen-DNA während der Zellteilung drehten die Schülerinnen und Schüler Erklärvideos. Dabei verfassten sie zunächst einen Text in der Fachsprache, das sogenannte „Storyboard“, um die einzelnen Schritte zu skizzieren. Fotos der Modellchromosomen erläuterten den Text. Diese Bilder wurden dann über Handy / Tablet zu einem Video kombiniert und digital bearbeitet.
Außerdem entwickelten die Schülerinnen und Schüler DNA Modelle aus „PlayMais“ um die molekulare 3D-Struktur der Erbsubstanz darzustellen. (s. Fotos)
Die Basenpaare und das Zucker-Phosphat-Rückgrat konnten dabei nach eigenen Ideen gestaltet werden.
Die Genetik ist ein sehr umfangreiches Sachgebiet, das ein von der Alltagssprache stark abweichendes Fachvokabular verlangt. Begrifflichkeiten wie Doppelhelix, Desoxyribose, Phosphat oder Nukleotid sind dabei nur ein Teil der Terminologie, die Schülerinnen und Schüler in diesem Zusammenhang kennen müssen.
Modelle helfen entscheidend dabei, komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen, Details im Gedächtnis zu behalten und sprachsensiblen Fachunterricht zu ermöglichen. Beim gegenseitigen Vorstellen der selbst gebauten DNA-Helix wurden die neuen Fachbegriffe angewendet und gefestigt.
Aber welches Modell ist schon perfekt? Anhand einer kritischen Betrachtung kann schließlich die Aussagekraft und Eignung eines Modells überprüft werden. Auch das ist Teil der neu erworbenen Kompetenz.
Modellvorstellungen zu entwickeln, zu prüfen, und bei neuen Entdeckungen zu verändern, gehört heute zu den wichtigsten Erkenntnismethoden der Naturwissenschaften.

Verena Schiegl

Unterricht nach den Herbstferien – Erklärung der Erziehungsberechtigten nicht vergessen!

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

nach den Herbstferien sehen wir uns alle wieder im Präsenzunterricht, ich freue mich darauf. Die Regelungen bleiben genauso bestehen wie vor den Ferien, auch wenn wir jetzt alle noch einmal mehr angehalten sind, unsere persönlichen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und sich dazu vielleicht auch im Schulalltag noch die eine oder andere Gelegenheit bietet. Gerade im Hinblick auf die Einschränkungen, unter denen viele jetzt wieder leiden müssen, appelliere ich an alle Schülerinnen und Schüler, sich weiter wie bisher an die Maskenpflicht und alle anderen Hygienemaßnahmen zu halten. Bisher hat das wirklich gut geklappt, vielen Dank dafür.

Für den Montag nach den Herbstferien ist es wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler die Erklärung der Erziehungsberechtigten mitbringen! Sie ist auch hier zum Download zu finden: https://www.lmg-koenigsbach.de/wp-content/uploads/2020/09/ErklaerungErziehungsberechtigteCoronaVO.pdf. Die Regelungen bei vergessenen Erklärungen sind sehr streng, wie man z.B. in den FAQ des Kultusministeriums lesen kann: https://km-bw.de/,Lde/Startseite/Ablage+Einzelseiten+gemischte+Themen/FAQ+Corona#anker7317996. Also bitte nicht vergessen!

Ich wünsche allen einen guten Start nach den Herbstferien, bleiben Sie und Ihr gesund!

Hartmut Westje-Bachmann
Schulleiter

Willkommen zurück!

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern

nach dieser langen Zeit mit Schulschließung und geteilten Klassen heiße ich euch herzlich willkommen zurück in der Schule. Am Montag wird der Unterricht wie angekündigt beginnen und am Dienstag findet die Einschulung der neuen Fünftklässler wie geplant statt.

Falls Sie meine LMG-Info-Mail von heute (11.9.2020) noch nicht bekommen haben, hier die zwei wichtigsten Informationen:

Ab Montag gilt in der Schule die Pflicht, außerhalb des Unterrichts eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen – auf dem Schulgelände und im Schulgebäude, z.B. auf den Fluren, auf dem Schulhof und auf den Toiletten. Bitte also die Maske nicht vergessen!

Außerdem müssen alle Erziehungsberechtigten für ihre Kinder eine Gesundheitserklärung abgeben, die Sie hier finden: LMG Erklärung Erziehungsberechtigte nach CoronaVO. Bitte drucken Sie diese aus und geben Sie diese den Schülerinnen und Schülern am Montag mit.

Alle wesentlichen Informationen zu den gesetzlichen Regelungen finden Sie auch auf den Seiten des Kultusministeriums, z.B. unter https://km-bw.de/-Lde/Startseite/Ablage+Einzelseiten+gemischte+Themen/FAQ+Corona

Ihnen und Euch alle einen guten Start in das neue Schuljahr!

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Westje-Bachmann

Schulleiter

 

Ohne Druck in die Prüfung

In seiner Freizeit spielt Adrian Scheuer gerne Schach. Auch wenn er sich selbst als Hobbyspieler bezeichnet, hat er schon an einigen Turnieren teilgenommen. (rol)

831 von 900 möglichen Punkten hat Adrian Scheuer erreicht – und damit das beste Abitur am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium. Seine Note: eine glatte Eins. Eine große Sache will der 18-Jährige aber nicht daraus machen und schon gar nicht damit angeben. Dafür ist er viel zu bescheiden. Adrian überlegt genau, bevor er etwas sagt. Ob er viel Zeit in die Abiturvorbereitungen investiert hat? „Eher so durchschnittlich, was den Lernaufwand angeht“, meint Adrian und ergänzt später: Das habe auch daran gelegen, dass er im Unterricht immer mitgearbeitet habe. Den meisten Lernaufwand habe er für Physik betrieben, erklärt der 18-Jährige und fügt diplomatisch hinzu, dass das natürlich nicht bedeute, dass die anderen Fächer zu kurz gekommen wären. Die Corona-Krise hat Adrian bei seinen Vorbereitungen nicht geschadet, weil er sowieso am liebsten für sich lernt. Für das Engagement seiner Lehrer ist er dankbar: Von ihnen habe er Arbeitsaufträge und Zusammenfassungen bekommen, hin und wieder auch kurze, selbstgedrehte Filme und die Möglichkeit zum Videochat.

Adrian hat viel geübt, viele Aufgaben aus den vergangenen Jahren bearbeitet, sich gelegentlich mit seinen Mitschülern ausgetauscht und wenig auswendig gelernt. Auch wenn er zwischenzeitlich an die immer näher kommenden Abiturprüfungen gedacht hat: An den Prüfungstagen selbst war er nicht aufgeregt. Adrian sagt: Druck habe er sich bewusst keinen gemacht – was natürlich nicht ausschließe, einen gewissen Anspruch an die eigene Leistungsfähigkeit zu haben. Was er nach dem Abitur machen will, weiß Adrian schon genau: Mathematik will er studieren und zwar in Karlsruhe am KIT. Ein Fach, für das er sich schon seit seiner Kindheit interessiert. „Ich finde es faszinierend, dass jeder einen Bezug zu Mathematik finden kann, weil sie überall im Leben präsent ist.“ Mathematik könne verblüffend sein, einen zum Staunen und zum immer neuen Nachdenken bringen. Wie es nach dem Studium weitergehen soll, was er dann beruflich machen will, kann Adrian jetzt noch nicht sagen. Zwar hält er eine akademische Laufbahn durchaus für denkbar, aber die endgültige Entscheidung dazu soll nach Abschluss des Studiums fallen, das er im Herbst antreten wird.

Bis es allerdings so weit ist, will der 18-Jährige die ihm bis dahin noch bleibende Freizeit genießen – auch, indem er sich wieder stärker seinen Hobbys widmet. Adrian spielt seit sieben Jahren Bratsche. Ein Instrument, zu dem er durch die am Königsbacher Gymnasium angebotene Streicherklasse gekommen ist und mit dem er hin und wieder als Teil des Sinfonieorchesters der Musikschule westlicher Enzkreis auf der Bühne steht. Aber Adrian kann nicht nur Bratsche spielen, sondern auch Schach. Im Alter von fünf Jahren trat er dem Ersinger Schach-Club bei. „Es lohnt sich, das Spiel auszuprobieren, denn jeder kann es lernen.“ Auf Taktik komme es dabei an, auf vorausschauendes Denken und darauf, den nächsten Zug des Gegners zu erahnen. Auch wenn sich Adrian selbst nur als Hobbyspieler bezeichnet, hat er schon an einigen regionalen Turnieren teilgenommen, etwa an der Nordbadischen Schulschachmeisterschaft oder am Niefern Opening. Im ersten Schulhalbjahr hat er in der Schach-Arbeitsgemeinschaft des Königsbacher Gymnasiums als Betreuer mit jüngeren Schülern trainiert. Adrian sagt: Schach werde für ihn immer ein Hobby bleiben. Auch nach dem Ende seiner Schulzeit will er es spielen: mit Freunden aus dem Schach-Club und über das Internet. – Nico Roller

„Die Welt liegt uns zu Füßen“

Auch wenn dieses Jahr alles etwas anders gelaufen ist als sonst, auch wenn die Schulen wochenlang geschlossen waren und die Abiturprüfungen zeitlich deutlich nach hinten verschoben werden mussten: Über ihren Schulabschluss freuen sich die Abiturienten des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums riesig, machen das Beste aus der Situation und nehmen sie mit Humor: „Immerhin können wir unseren Kindern sagen, dass wir bei einem potenziellen dritten Weltkrieg und einem sich immer weiter ausbreitenden tödlichen Virus zur Schule gegangen sind“, sagt Enzo Termini, als am Donnerstagabend in feierlichem Rahmen die Zeugnisse und Preise überreicht werden. Obwohl eine richtige Abigala mit Band, Sketchen, Tänzen und Lehrerspielen dieses Jahr nicht erlaubt ist, kommt die Corona-Krise nur am Rande vor, als Enzo Termini und Johann Lamprecht die Rede für die Abiturienten halten. Stattdessen blicken sie zurück auf die gemeinsam verbrachte Schulzeit, auf Landschulheime, auf einen Auftritt im Tigerentenclub, auf Liebesbriefe und Freundschaften. „Wir waren insgesamt länger als die Hälfte unseres Lebens in der Schule“, sagt Termini: „Sie sich jetzt wegzudenken, schmerzt beim einen oder anderen vielleicht.“

Nun seien sie keine Kinder mehr. „In der Schule bekamen wir die Möglichkeit, unsere Persönlichkeiten zu entfalten, uns geistig weiterzuentwickeln, den Reifeprozess abzuschließen.“ Lamprecht dankt Lehrern, Eltern, Verwandten und Freunden. Er schaut in die Zukunft, blickt auf das, was kommt: Ausbildung, Studium, Arbeiten oder erst einmal Entspannen. „Die Welt liegt uns zu Füßen, wir können tun, was wir wollen – wenn man Aspekte wie gesellschaftliche Verpflichtungen, den Numerus clausus und Schamgefühl einmal beiseitelässt.“ Seine Mitschüler bittet er um einen Gefallen: „Wenn wir uns auf unserem ersten Abi-Treffen wiedersehen, dann habt ein paar spannende, peinliche und lustige Geschichten zu erzählen.“ Auch Hartmut Westje-Bachmann wünscht den Abiturienten alles Gute: „Wir lassen Euch jetzt gehen, wir werden Euch nicht mehr mit Klausuren, Hausaufgaben, Ermahnungen oder anderem ärgern. Jetzt seid Ihr dran, selbst für Euch zu sorgen, eigene Entscheidungen zu treffen, Schwerpunkte dort zu legen, wo Ihr es wollt.“

Der Direktor gibt ihnen ein paar Gedanken mit auf den Weg und erklärt ihnen Antoine de Saint-Exupérys „Kunst der kleinen Schritte“: In einer Krise stünden die Macher im Vordergrund. „Aber auf lange Sicht sehe ich nur in kleinen Schritten einen Weg zum Ziel und bin kein Freund von den oft beschworenen einfachen Lösungen.“ Es sei einfach, den Klimawandel als Unsinn abzutun, aber notwendig, ihn weiter zu bekämpfen. „Wir alle müssen jetzt kleine Schritte in diese Richtung machen, weil sonst die notwendigen Schritte in der Zukunft immer größer werden“, sagt Westje-Bachmann und macht den Abiturienten Mut, sich für Demokratie einzusetzen: „Habt keine Angst um die Demokratie, sondern verbreitet das Positive der Demokratie, werbt für die Kunst der kleinen Schritte in einer Demokratie und bleibt selber auch demokratisch in dem Sinne, dass Ihr auf die Wahrheiten hört, die Ihr gesagt bekommt.“ – Nico Roller