Am 23. März 2023 erwartete die Schüler:innen der Klasse 9d im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts ein Projekttag zum Thema „Rechtsstaat“. Was bedeutet es eigentlich, in einem Rechtsstaat zu leben? Welche Aufgaben hat dabei die Polizei? Welche Rolle spielt die Staatsanwaltschaft? Und wie läuft eigentlich ein Strafverfahren ab? Auf diese Fragen gab das Projekt „Rechtsstaat macht Schule“, welches ein Angebot des Ministeriums für Justiz und des Ministeriums des Inneren in Baden-Württemberg ist, viele Antworten. Frau Kommissarin Weeber von der Polizei Pforzheim und Frau Staatsanwältin Wacker von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe schafften es, das eher abstrakte Thema „Rechtsstaat“ für die Klasse greifbar zu machen. Anhand konkreter Fallbeispiele sowie eigener Erfahrungsberichte der Referentinnen konnten die Schüler:innen einen guten Einblick in die Aufgaben und Arbeitsweise von Polizei und Justiz bekommen. Zum Abschluss sollten die Schüler:innen dann in einem Planspiel eine Hauptverhandlung in einem Strafverfahren nachstellen, was der Klasse sehr gut gelungen ist. Das Foto zeigt die im Planspiel besetzte Richterbank.
Corinna Hummel
Autoren-Archiv: LMG
Informatik-Biber
In zweier-Teams knobelten die Schülerinnen und Schüler an kniffligen Aufgaben, die Spaß machen und Lust auf Informatik. Neben vielen Anerkennungen und dritten Preisen erhielten einen beachtlichen zweiten Preis:
Jim Griesinger, Paul Roller (6a)
Jonah Kugele, Leonard Watta (6a)
Felix Hakenjos, Lukas Preiszig (7a)
Zoi Fiedler (7d)
Ben Leonhard, Yannick Anderson (8c)
Jonathan Schmidtke, Elias Hiller (8c)
Mathis Lamprecht, Elias Drude (10b)
Paulina Arnold, Margarita Baumann (10c)
Gabriel Bilić, Tobias Burghard (K1)
Jule Stephan, Mia Uhr (K1)
Einen hervorragenden ersten Preis erhielten:
Adrian Schaich, Jannes Lamprecht (8d)
Jule Mayer, Chantal Richert (9d)
Herzlichen Glückwunsch !
LMG krönt seine Badmintonmeister
Am Samstag, dem 18. März 2023, trafen sich 14 begeisterte Badmintonspielerinnen und -spieler des Lise-Meitner-Gymnasiums um die erste Siegerin bzw. den ersten Sieger der Schulmeisterschaften in dieser mitreißenden, schnellen Sportart zu ermitteln. Während die Mädchen in ihrem Turnier im Modus „jede gegen jede“ pro Spiel jeweils einen Satz spielten, suchten die männlichen Teilnehmer erst in zwei Vierergruppen und anschließend in zwei Halbfinalspielen und dem Finale ihren Sieger. Vor allem im Kampf um die Plätze entwickelten sich viele sehr spannende Spiele. In beiden Turnieren setzten sich schließlich jeweils Schüler mit Erfahrungen aus Badmintonvereinen durch und konnten so ihrer Favoritenrolle gerecht werden.
So gewannen mit der Zehntklässlerin Emma Lehnus und Jan Huttenloch aus Klassenstufe 11 die jeweils besten Spieler den Titel und ein von unserem Partner „Föller Sportarena“ gestiftetes T-Shirt.
Unser Foto zeigt alle Teilnehmer mit Turnierorganisator Hilmar Kolb.
(H. Kolb)
Mädchen des Lise-Meitner-Gymnasiums gewinnen nordbadische Schulschachmeisterschaft
Am 9. Und 10. Februar fanden in der Carl-Engler-Schule in Karlsruhe die nordbadischen Mannschaftsmeisterschaften im Schulschach statt. Das Lise-Meitner-Gymnasium hatte sich in diesem Jahr auf Bezirksebene gleich in fünf verschiedenen Wettkampfklassen als Gruppensieger durchsetzen können, um sich jetzt in Karlsruhe mit den Bezirkssiegern der übrigen Stadt- und Landkreise Nordbadens zu messen.
Die Mannschaft der Fünftklässler musste in Karlsruhe eingestehen, dass auch an anderen Schulen auf hohem Niveau Schach gespielt wird und erreichte nach mancher Niederlage und einzelnen Siegen einen achten Platz. Aber auch das gehört eben mit zum Schach: gerade Niederlagen lehren uns unsere Grenzen und bringen neue Impulse.
Die Spieler der WK 4 (Klassen 6 und 7) erspielten sich nach fünf Mannschaftsniederlagen, einem Sieg und einem Unentschieden den 7. Platz in ihrer Altersgruppe.
Wesentlich besser lief es für die LMG-Schüler der Klassen 8 und 9: nach insgesamt 15 gewonnenen Einzelpartien landeten sie auf Platz 4.
Auf höchstem Niveau ging es sicher auf dem Turnier der Oberstufe zur Sache: unser Team vom LMG konnte sich hier mit einem Mannschaftssieg und drei Unentschieden einen achtbaren 5. Platz sichern.
Als strahlende Siegerinnen konnten Kim Anderson, Jana Georgieva, Qianmo Bai, Sarah Kijan und Sarina João nach einem spannenden Turnier den Heimweg antreten: Mit vier Mannschaftssiegen und einem Unentschieden erkämpften sich die Schülerinnen souverän den Turnierpokal unter den Mädchenteams und qualifizierten sich damit für die Teilnahme an der badischen Schulschachmeisterschaft, die am 24. März in St. Leon-Rot stattfindet.
Sport-Leistungskurs am KIT in Karlsruhe
Am 10.02.23 haben wir uns auf den Weg nach Karlsruhe zum KIT gemacht. Zu Beginn unseres Aufenthalts bekamen wir dort zuerst einen Vortrag über die Leistungsdiagnostik. Besonders wurde dabei auf die Laktatwertmessung eingegangen. Diese konnte anschließend auch praktisch von einem Schüler unseres Kurses durchgeführt werden. Anschließend interpretierten wir dann gemeinsam die erzielten Ergebnisse und konnten somit Rückschlüsse auf seine Ausdauerfähigkeiten und sein Training ziehen.
Darauf folgte noch ein Vortrag über Smartwatches beim Sport und wir erhielten einen kleinen Einblick in das Sportstudium am KIT. Zum Schluss unserer Exkursion konnten wir uns noch in der „Ninja-World“ sportlich betätigen und somit den Tag erfolgreich beenden.
Mia Uhr
„When you need to find out who your daddy is“ – Vaterschaftstest mittels Genetischem Fingerabdruck

Überall hinterlassen wir ständig winzigste Spuren unserer DNA: an einer Tasse Tee, einem Türgriff oder wenn wir Haare verlieren. Diese DNA-Spuren können heutzutage mittels „Genetischem Fingerabdruck“ dazu genutzt werden, Kriminelle zu überführen, Mutationen zu identifizieren oder Vaterschaftsfragen zu klären.
Nachdem der bilinguale Biologiekurs der Kursstufe 2 dieses Verfahren bereits im Rahmen des Unterrichts theoretisch kennen gelernt hatte, nahm der Kurs am 30. Januar im schuleigenen Stützpunktlabor an einem Praktikum zum Thema Vaterschaftsnachweis teil, um das erworbene Wissen nun praktisch zu untermauern.
An diesem Nachmittag schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle eines DNA Wissenschaftlers, um die Vaterschaft von zwei Kindern zu klären. Zur Verfügung standen die DNA-Spuren einer Mutter und ihrer zwei Kinder, sowie drei Proben von potentiellen Vätern.
Da die DNA aller Menschen zu 99 % identisch ist, müssen für einen Vaterschaftstest bestimmte DNA-Abschnitte betrachtet werden, in denen sich Menschen stark voneinander unterscheiden. Dies sind Abschnitte, die zwischen den Genen liegen, sogenannte „Short Tandem Repeats“ (STRs), Wiederholungen bestimmter Nukleotidsequenzen, die nicht für Proteine kodieren. Die Anzahl der Wiederholungen variiert stark zwischen den einzelnen Individuen und ist vererbbar.
Bei einem Vaterschaftstest macht man sich die Tatsache zunutze, dass ein Kind immer die Hälfte seiner DNA, also auch der STR-Regionen von seiner Mutter, die andere von seinem Vater erbt.
Zunächst wurden diese STR-Regionen der zur Verfügung stehenden DNA-Spuren aller beteiligten Personen mittels PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) in einem Thermocycler vervielfältigt.
Daraufhin erstellten die Schülerinnen und Schüler ein Agarose-Gel, das anschließend mittels Gelelektrophorese zur Auftrennung der einzelnen DNA-Abschnitte nach Größe verwendet wurde. So entstand für jede Probe ein individuelles Bandenmuster, das nun mit Hilfe einer UV-Bank sichtbar gemacht und analysiert werden konnte. Schließlich fanden die Schülerinnen und Schüler heraus, welcher der drei potentiellen Väter nun tatsächlich der leibliche Vater ist.
Der Kurs konnte, angeleitet durch gezielte Fragen, einen großen Teil des bereits erworbenen Wissens aktivieren, anwenden und erweitern. Unser herzlicher Dank geht an den Laborleiter Herrn Fabian Kreutel und die beiden Schülermentoren Florentine Schweickert und Felix Liu.
Verena Schiegl
Jugend trainiert für Olympia – Tischtennisnachwuchs erreicht Landesfinale

Nach zwei Jahren Pause ging in diesem Schuljahr wieder eine Tischtennismannschaft in der Wettkampfklasse IV (Jahrgang 2010 und jünger) an den Start. Da auf Kreisebene – hier verloren leider bereits im Dezember die „Großen“ im WK I – kein Entscheid stattfand, durfte man direkt beim Finale auf Regierungspräsidiumsebene antreten. Dieses fand zum ersten Mal in Ispringen statt, sodass am vergangenen Donnerstag, 9.2.2023, nur eine kurze Anreise von Nöten war.
Erwartet wurden drei Spiele, doch durch die krankheitsbedingte Absage des Ludwig-Frank-Gymnasiums Mannheim standen lediglich zwei Partien auf dem Spielplan. Zuerst spielten Nils Lutzweiler, Luca Fritsch, Tim Rapp und Fabian Bossert gegen die Realschule Osterburken. Gemäß der Vierer-Mannschafts-Spielregel standen zuerst vier Einzel auf dem Programm, welche im Überkreuz-Modus stattfanden. Somit spielte zuerst unsere „Nummer Zwei“, Luca Fritsch, gegen die Nummer Eins des Gegners, bevor dann die weiteren drei Spiele im gleichen Modus stattfanden. Ganze drei Punkte gab Luca ab, sodass man schnell mit 1:0 führte. Diesen positiven Start legten die anderen drei Jungen gleichfalls hin, wodurch man nach dem folgenden, ebenso glatt in drei Sätzen entschiedenen Doppel die Partie mit 5:0 gewann.
In der anschließenden Spielpause konnte der nächste Gegner, die Lothar-von-Kübel-Realschule Sinzheim, beobachtet werden. Schnell wurde deutlich, dass dies kein Spaziergang werden würde. Alle vier Kinder gingen konzentriert ans Werk und hatten den möglichen Einzug ins Landesfinale als angestrebtes Ziel fest im Visier. Die Spiele waren in den Sätzen nun deutlich ausgeglichener, einzelne gingen auch verloren, umso erfreulicher war es, dass wiederum jeder sein Einzel gewinnen konnte und mit dem Doppel Nils Lutzweiler/Luca Fritsch der erneute 5:0 Sieg frühzeitig erspielt werden konnte!
Mit strahlenden Gesichtern und Jubelschreien kürte man sich zum RB-Sieger und darf nun am 29. März die Schule beim Landesfinalturnier in Friedrichshafen am Bodensee vertreten. Hoch motiviert wird dort das bestmögliche Ergebnis angestrebt.
Th. Kustos
Mit Konzentration zum Sieg

Gnadenlos läuft der Countdown auf den Uhren herunter. Bei den älteren Modellen hört man noch ein leises Ticken, bei den neuen, digitalen Geräten gar nichts mehr. Aus der Ruhe bringen lassen sich die Schüler davon nicht. 20 Minuten hat jeder von ihnen Zeit, um sich seinen nächsten Zug zu überlegen. Ist er ausgeführt, wird eine Taste gedrückt und die Zeit läuft für den Gegner. In den Klassenzimmern des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums ist es mucksmäuschenstill, als dort am Samstag die Schulschachmeisterschaft für Pforzheim und den Enzkreis stattfindet. Zwei Jahre musste sie wegen der Corona-Krise und der mit ihr verbundenen Beschränkungen ausfallen. Doch jetzt freuen sich alle wieder darauf, im fairen Wettstreit gegeneinander anzutreten. 21 Mannschaften nehmen teil. Jede besteht aus vier Schülern, teilweise auch aus fünf oder sechs, damit bei Bedarf ausgewechselt werden kann. Macht unterm Strich um die 100 Teilnehmer.
Die Gastgeber vom Lise-Meitner-Gymnasium sind mit zehn Mannschaften vertreten. „So viele hatten wir noch nie“, sagt Lehrer Michael Ruf, der das Turnier zusammen mit Michael Schmidt vom Ersinger Schach-Club federführend organisiert hat. Durch Corona sei die Zahl der teilnehmenden Mannschaften um etwa ein Drittel zurückgegangen, sagt Ruf und erklärt, gerade bei den Grundschulen habe man dieses Jahr deutlich weniger Anmeldungen bekommen als noch im Januar 2020, als das Turnier zum bislang letzten Mal stattfand. Eine Entwicklung, deren Ursache er in dem Umstand vermutet, dass die Kinder nur vier Jahre in der Grundschule verbringen und dadurch das Aufbauen von Schach-Arbeitsgemeinschaften in den zwei Pandemiejahren schwierig war. Aber es gibt auch Positives zu berichten. Etwa, dass dieses Jahr auch neue Schulen zum Turnier gekommen sind. „Das macht auf jeden Fall Hoffnung.“ Schach scheint Aufwind zu haben. Zumindest am Königsbacher Gymnasium, wo die von Ruf und zwei älteren Schülern geleitete Schach-Arbeitsgemeinschaft nach Corona wieder Zulauf bekommen hat. Aktuell sind rund 30 Schüler von der fünften Klasse bis zur Oberstufe dabei. „Schach lehrt das konzentrierte, logische Nachdenken und den Umgang mit Niederlagen“, sagt Ruf: „Man muss begreifen, dass man nicht immer der Beste sein kann.“
Auch, wenn er selbst Mathematik unterrichtet, betont Ruf, dass man für Schach nicht gut in Naturwissenschaften sein müsse. Es handle sich um einen Sport für alle. Deswegen freut er sich, dass auch dieses Mal wieder Teilnehmer von allen Schularten dabei gewesen sind. Aufgeteilt in mehrere Wettkampfklassen, treten sie gegeneinander an. Wer in seiner Wettkampfklasse gewinnt, erhält nicht nur einen von der Sparkasse gesponserten Pokal, sondern zieht auch in die Nordbadische Schulschachmeisterschaft ein. In der Wettkampfklasse eins (Jahrgang 2002 und jünger) gewinnt das gastgebende Lise-Meitner-Gymnasium ebenso wie in der Wettkampfklasse drei (Jahrgänge 2008 und 2009) und vier (Jahrgänge 2010 und 2011), bei den Fünftklässlern und bei den Mädchen. Sieger in Wettkampfklasse zwei (Jahrgänge 2005 bis 2007) ist das Kepler-Gymnasium, bei den Realschulen die Freie Schule Diefenbach und bei den Grundschulen die Grundschule Kämpfelbach. – Nico Roller
Der Vorlesewettbewerb 2022 – ein besonderes Nikolausgeschenk
Der Nikolaustag bescherte den Schülern und Schülerinnen sowie Lehrkräften der sechsten Klassen des Lise-Meitner-Gymnasiums im Jahr 2022 ein besonderes Geschenk: Sie durften beim Vorlesewettbewerb den Vorträgen der vier Klassensieger und Klassensiegerinnen, Jonathan Siebert (6a), Felix Petsch (6b), Luna Kopp (6c) und Anouk Hasselberg (6d), lauschen. Diese wurden zuvor sorgfältig von ihrer jeweiligen Klasse ausgewählt. Die Schüler und Schülerinnen der sechsten Klassen lasen in den vergangenen Wochen in ihren Klassen vor, stimmten ab und kürten schlussendlich ihren jeweiligen Klassensieger bzw. ihre jeweilige Klassensiegerin, der bzw. die sie beim Vorlesewettbewerb in der Aula vertreten durfte.
Dass es auch in diesem Jahr beim Vorlesewettbewerb keine Verlierer und Verliererinnen geben konnte, stellte Angelika Simmel, die den Vorlesewettbewerb am Lise-Meitner-Gymnasium seit mehr als 20 Jahren organisiert, in ihrer einleitenden Rede heraus, da beim Bücherlesen gilt: „Wer liest, gewinnt immer“. Dabei gewinnt jeder, da Lesen die Grundlage aller Bildung ist und somit essenziell für den Unterricht und das Leben. Doch ist es nicht auch ein Gewinn für den Vorleser bzw. die Vorleserin, wenn er bzw. sie die Zuhörerschaft nach dem Vorlesen mit einem Glücksgefühl zurücklässt? Dieses durften die Anwesenden in der Aula erleben, indem sie kurzzeitig in fremde oder fantastische Welten mitgenommen wurden. Nachdem die diesjährigen Klassensieger und Klassensiegerinnen ihre jeweiligen ausgewählten Textstellen vorgelesen hatten, durften drei der vier Klassensieger und Klassensiegerinnen in einen anderen Raum gehen. Nacheinander lasen sie nun in der Aula die von Angelika Simmel ausgewählte, für ihn bzw. sie fremde Textstelle aus dem Buch „Hallowstone. Der Zauber der Mitternachtsstadt“ (Trisha Kelly) vor. Alle vier Finalisten und Finalistinnen schafften es auch hier, die ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft zu gewinnen und diese in ihren Bann zu ziehen, sodass der Jury die Entscheidung sehr schwerfiel. Letztendlich fiel die Wahl auf Anouk Hasselberg aus der Klasse 6d, da sie die fremde Textstelle mit einer noch besseren Interpretation vorlas als zuvor ihre selbstständig ausgewählte Textstelle. Es war förmlich zu spüren, wie sie dabei in eine andere Welt eintauchte und die Zuhörerschaft für einen kurzen Moment Zugang zur Welt der Hexen und Werwölfe gewinnen ließ.
Dass Bücher und Lesen am Lise-Meitner-Gymnasium einen hohen Stellenwert haben, zeigte nicht nur die einleitende Rede Angelika Simmels oder die im Unterricht investierte Zeit in das Vorlesen der einzelnen Textstellen sowie das Auswählen der vier Schüler und Schülerinnen, sondern auch die abschließende Rede des Schulleiters, Herrn Westje-Bachmann. Er betonte, wie wichtig ihm der jährliche Vorlesewettbewerb sei und wie gerne er daran teilnehme. Seine Begeisterung für den Vorlesewettbewerb und Bücher waren auch im Rahmen der Abstimmung innerhalb der Jury, in welcher er den Vorsitz hatte, zu erkennen, da sich hierbei herausstellte, dass er einige der zu gewinnenden Buchpreise bereits kannte.
Er sprach allen Finalisten und Finalistinnen ein ausdrückliches Lob aus und wünschte der Schulsiegerin, Anouk Hasselberg, viel Erfolg und ein ebenfalls so ausdrucksstarkes und überzeugendes Auftreten beim Wettbewerb auf der Ebene zwischen den Schulsiegern und Schulsiegerinnen des Enzkreises in Mühlacker im Frühjahr 2023. Auch die gesamte Schulgemeinschaft des Lise-Meitner-Gymnasiums wünscht ihr hierfür viel Erfolg!
Abgerundet wurde der Vorlesewettbewerb durch das zweite Stück der Streicherklasse, die von Lena Kunzmann und Gabriela Bradley geleitet wird, welche mit „We Wish You a Merry Christmas“ die gesamte Zuhörerschaft in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzte.
Julia Naida
Langeweile unerwünscht

Konzentriert gehen die Schüler eine Szene nach der anderen durch, üben ihre Texte und ihre Einsätze. Jessica Bogs beobachtet das Ganze vom Zuschauerraum aus, hilft bei kleineren Unsicherheiten und gibt den jungen Schauspielern Tipps, wie sie noch besser werden können. Die Lehrerin leitet am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium die nach vielen Jahren wiederbelebte Mittel- und Oberstufen-Theater-Arbeitsgemeinschaft, die sich aktuell intensiv auf ihren ersten Auftritt vorbereitet. Am Freitag, 25. November, werden die Schüler ab 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr) in der Aula ein selbstgeschriebenes Stück zur Aufführung bringen, in dem es um Liebe, um die Suche nach Identität, um die Pubertät und um Rollenbilder geht. „Ich merke, dass die Schüler total in ihren Rollen aufgehen und aus sich herauskommen“, sagt Bogs, der es wichtig war, dass es neben der Unterstufen-Theater-AG nun auch wieder ein Angebot für ältere Schüler gibt. Sie hat in Literaturwissenschaft promoviert, an der Universität Heidelberg schon einige Stücke inszeniert und im Oktober vorigen Jahres angefangen, mit den Schülern zu arbeiten.
Zuerst ging es um die Grundlagen, dann mit Hilfe von Improvisation und kreativem Schreiben um die Entwicklung des Stücks. „Wir haben uns da immer mehr rangetastet“, sagt Bogs. Ihr war es wichtig, dass es um Themen geht, die die Schüler beschäftigen und anschließend als Basis dienen können, um einen klassischen Stoff neu zu interpretieren. Die Wahl fiel auf Shakespeares „Romeo und Julia“, aus dem Bogs zusammen mit den Schülern ein Stück machte, das auf mehreren Ebenen spielt und im Sinne von Brechts epischem Theater seine eigene Konstruiertheit verdeutlicht: Nach einem klassischen Beginn im viktorianischen Zeitalter mit altertümlich-gestelzter Sprache, folgt der Bruch: Ein Herr K. tritt auf und beschwert sich über die Langeweile, die diese Art der Darstellung verursache. Sofort greifen die Darsteller seine Tipps auf, gestalten ihr Spiel moderner und ansprechender. Etwa, indem sie in Jugendsprache reden, indem sie das Duell zwischen Mercutio und Tybald im Disco-Stil der 70er-Jahre tanzen, indem sie Julia in der Balkon-Szene als unbewegliche Puppe darstellen, die immer nur „Ach“ sagt. Unverkennbar eine Anspielung auf Hoffmanns „Sandmann“ und die schöne Olympia, aber gleichzeitig auch eine Kritik an Gesellschaften, die die Frau immer noch als Sache wahrnehmen.
Immer wieder arbeiten die Schauspieler mit Filmen, Lichteffekten und Livemusik. Neben den sieben Darstellern sind mehrere Musiker, eine Sängerin, die Streicher des Schulorchesters und die Technik-AG beteiligt: insgesamt mehr als 20 Jugendliche. „Wir wollen das Theater öffnen und es zu einer festen Veranstaltung machen, die immer im Herbst stattfindet“, sagt Bogs und spricht von einem „Gemeinschaftsprojekt mit Außenwirkung“. Sie will, dass sich die Schüler ausprobieren können, dass ihnen die wöchentlichen Proben Spaß machen. Und hat damit Erfolg: „Ich finde, dass wir in der Gruppe eine sehr gute Dynamik haben“, sagt Marla, die die Julia spielt und schon Theater-Erfahrung hat, etwa durch die Musicals des Steiner CVJM und die Unterstufen-Theater-AG. Zu schauspielern, ist für die 15-Jährige eine gute Möglichkeit, den Alltag für ein paar Stunden zu vergessen. Auch Luisa (15) ist von Theater und Musicals begeistert, erst recht seit der Corona-Zeit. Da traf es sich gut, dass Bogs voriges Schuljahr von Klasse zu Klasse ging, um für die neue AG zu werben. „Da habe ich mich sofort gemeldet.“ Franz ist dagegen erst später dazugestoßen. Eine Mitschülerin überredete den 15-Jährigen, sie zu einer Probe zu begleiten. Zuerst wollte er nur einmal schauen. Doch dann gefiel es ihm so gut, dass er dabeiblieb. Auch, weil die Proben „sehr entspannt“ ablaufen: „Wir haben uns ziemlich kreativ ausgelebt und oft spontane Einfälle ins Stück integriert.“ – Nico Roller