Eine Schule im Informatik-Fieber

Die beiden Lehrer Roland Wittye und Miriam Klein überreichen die Urkunden und einen kleinen Preis an zwei Schüler, die zu den besten fünf Prozent in ganz Deutschland gehören. (rol)

Am Königsbacher Gymnasium hat mehr als die Hälfte aller Schüler am bundesweiten Wettbewerb „Informatik Biber“ teilgenommen. 25 von ihnen haben Preise erhalten.

Mal geht es um den kürzesten Weg zwischen sieben Punkten, mal um das Sortieren von Bausteinen nach vorgegebenen Regeln. Beim „Informatik Biber“ ist die Bandbreite der Aufgaben groß und der Weg zur richtigen Lösung nicht immer leicht zu finden. Am Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasium hat deutlich mehr als die Hälfte aller Schüler an dem bundesweit ausgetragenen Wettbewerb teilgenommen, unterm Strich knapp 500 Kinder und Jugendliche von der fünften Klasse bis zur Oberstufe. Insgesamt gab es beim „Informatik Biber“ dieses Mal mehr als 35 Aufgaben aus 19 Ländern, aus denen jeweils eine zum Alter und zu den Fähigkeiten der Teilnehmer passende Auswahl zusammengestellt wurde. Diese hatten rund 40 Minuten Zeit, um die Fragen zu beantworten. 14 Schüler haben sich mit ihrer Leistung einen ersten Preis erarbeitet, elf einen zweiten Preis. Macht zusammengerechnet 25 Schüler, die sich in Königsbach zu den besten fünf Prozent aller Teilnehmer in der gesamten Bundesrepublik zählen dürfen. Kein Wunder, dass sich Miriam Klein hochzufrieden zeigt: sowohl mit der Gesamtteilnehmerzahl als auch mit den Leistungen ihrer Schüler.

Die Lehrerin betreut den bundesweit ausgetragenen Wettbewerb am Königsbacher Gymnasium schon seit vielen Jahren und hält ihn allein schon deshalb für wichtig, weil Informatik aus dem Alltag längst nicht mehr wegzudenken ist. Egal, ob im Wecker, im Handy, im Kaffee-Vollautomaten, im Bus, in der Fitnessuhr. In vielen technischen Geräten spielen Schaltkreise eine große Rolle. Aber auch in der Stadtplanung, beim Festlegen von Routen für Paketdienste und beim Senden von Nachrichten über Dienste wie WhatsApp begegnet man Informatik. Klein findet es daher gut, dass mit dem neuen Bildungsplan ab dem Herbst ab der fünften Klasse in jeder Klassenstufe mindestens eine Schulstunde Informatik für alle verpflichtend wird. Bislang gibt es am Königsbacher Gymnasium in der fünften Klasse einen Basiskurs Medienbildung, in der achten Klasse einen Aufbaukurs Informatik und in der Mittelstufe die Möglichkeit, das Profilfach Informatik, Mathematik, Physik (IMP) zu wählen. Klein hofft, dass im neuen Pflichtfach Informatik auch die Künstliche Intelligenz eine Rolle spielt. Denn sie hält es für „unglaublich wichtig“, dass Jugendliche wissen, was diese Technologie kann und wie sie funktioniert, nämlich auf der Basis von Wahrscheinlichkeiten und nicht auf der Basis von Wissen. – Nico Roller