Feilschen auf dem Pausenhof

Auch das Rote Kreuz hat sich beim Deckenflohmarkt präsentiert und den Kindern spielerisch einen kleinen Einblick in seine Arbeit gegeben. (rol)

Einige Kinder haben Schilder mit konkreten Preisvorstellungen aufgehängt, andere beweisen Geschick beim Verhandeln. Spielsachen wechseln im Lauf des Vormittags genauso den Besitzer wie Videospiele, Bücher, und Kleidungsstücke. Sogar Fahrräder, Kinderwägen und -sitze werden bei dem Deckenflohmarkt verkauft, der am Samstag zum zweiten Mal im Außenbereich des Königsbacher Bildungszentrums über die Bühne gegangen ist. Organisiert von den insgesamt sechs Schulsozialarbeitern, hat er alle fünf in der Gemeinde ansässigen Schulen zusammengebracht: Heynlinschule, Johannes-Schoch-Schule, Comeniusschule, Willy-Brandt-Realschule und Lise-Meitner-Gymnasium. Zahlreiche Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur neunten Klasse haben im oberen Pausenhof unter Schatten spendenden Bäumen ihre Verkaufsobjekte feinsäuberlich auf bunten Decken drapiert. Auch Aron, der nach gut anderthalb Stunden ein überaus positives Zwischenfazit zieht. „Es läuft sehr und ich habe schon einiges verkauft“, sagt der Achtjährige und berichtet, dass er gleich zu Beginn ein gutes Geschäft gemacht habe. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel verkaufe.“ Manchmal hat Aron mit den Kunden ein bisschen verhandelt, aber die meisten haben direkt den Preis bezahlt, den er ihnen genannt hat.

Nach anderthalb Stunden zieht nicht nur Aron ein positives Fazit: Auch die Schulsozialarbeiter zeigen sich hochzufrieden. „Die Atmosphäre ist schön, das Wetter macht toll mit“, sagt Rita Boob. Sie erzählt von hochmotivierten Schülern, glücklichen Käufern und einer guten Stimmung. Insgesamt haben sich für den Deckenflohmarkt im Vorfeld 78 Schüler angemeldet – und damit einige mehr als im vergangenen Jahr, als die Schulsozialarbeiter die Veranstaltung zum ersten Mal organisiert hatten. Nachdem die Premiere ein voller Erfolg war, stand für sie sofort fest, dass es eine Wiederholung geben muss. Ihnen ist es wichtig, beim Deckenflohmarkt die verschiedenen Schulen der Gemeinde an einer Stelle in lockerer Atmosphäre zusammenzubringen – auch dergestalt, dass die Grundschüler schon einmal die weiterführenden Schulen sehen können. Die Schulsozialarbeiter freuen sich, dass der Förderverein der Willy-Brandt-Realschule die Schirmherrschaft übernommen hat. Und sind jedem dankbar, der sich einbringt. Dabei denken sie unter anderem an den Chor der Klasse 7b der Willy-Brandt-Realschule, aber auch an die Schüler, die sich um die Bewirtung kümmern und dabei ihre Klassenkassen etwas aufbessern.

Schulsozialarbeiterin Anke Burkhard bringt glitzernde Tattoos auf die Haut der Besucher und der Königsbacher Ortsverein des Roten Kreuzes kümmert sich nicht nur um den Sanitätsdienst, sondern gibt auch einen Einblick in seine Arbeit: Die Ehrenamtlichen zeigen einen Rettungswagen, erklären spielerisch das richtige Verhalten im Notfall und laden die Kinder ein, Stofftiere zu verarzten. „Das Interesse ist groß“, sagt Juliane Schumacher, die das Ganze zusammen mit Isabelle Bender und Thomas Heckmann federführend organisiert hat. Sie wollen den Kindern zeigen, wie wichtig Hilfsbereitschaft und Empathie für eine funktionierende Gesellschaft sind. Dabei werden sie von zahlreichen jungen Menschen unterstützt, die sich im Jugendrotkreuz engagieren. Dort hat man aktuell laut Bender einen guten Zulauf. „Aber wir freuen uns natürlich immer, wenn wir Nachwuchs bekommen.“ Aktuell trainiert das Jugendrotkreuz für den Landeswettbewerb, der Ende Juli in Calw stattfindet. Schon vorher, nämlich am 7. Juli, präsentiert sich der Nachwuchs auf dem Bürgerfest zum 50. Gemeindegeburtstag in Königsbach-Stein auf dem Sportgelände „Plötzer“. – Nico Roller