Nach drei Jahren Zwangspause durch die Corona-Krise konnte in diesem Schuljahr erfreulicherweise der Französisch-Austausch mit dem Lycée Hélène Boucher in Paris wieder durchgeführt werden. Initiiert von Mme Jaghouar und Frau Kunzmann machten sich zunächst 16 Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen vom 23.-27. Januar 2023 gemeinsam mit Frau Kunzmann und Frau Kamp auf den Weg und besuchten ihre Austauschpartner in Paris. Es erwartete sie ein vielseitiges Programm: Willkommenbüffet in der Schule und Teilnahme am Unterricht, Bootsfahrt auf der Seine, Hinaufsteigen auf den Arc de Triomphe, Museumsbesuche des weltberühmten Louvre und des Musikinstrumentenmuseums (musée de la musique), Besuch der wunderschönen Opéra Garnier und Spaziergänge durch bekannte Stadtviertel wie der Montmartre.
So bekamen alle deutschen Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Attraktionen von Paris zu sehen. Dies war aber nur ein Teil des Besuchs in Paris. Anders als bei einem touristischen Aufenthalt in der französischen Metropole waren alle Schülerinnen und Schülern bei Familien untergebracht. Sie bekamen somit Einblick, wie französische Jugendliche in Paris leben, was sie essen, wie sie zur Schule gehen und tauchten in ein französisches Sprachbad ein.
Fast wäre der Gegenbesuch vom 13.-17. März 2023 aufgrund massiver Streiks in Frankreich wegen der geplanten Rentenreform Macrons ins Wasser gefallen. Doch mit großem Einsatz der französischen Lehrkräfte Mme Jaghouar und M. Longagnani konnten die 17 französischen Schülerinnen und Schüler der Premières anreisen und Königsbach und Umgebung kennenlernen. Neben Ausflügen in die Städte Heidelberg und Karlsruhe mit Besuch des ZKM, die die französische Gruppe für sich unternahm, war der gemeinsame Ausflug in den Schwarzwald nach Bad Wildbad sicherlich ein Highlight. Bei schönstem Wetter machten wir uns auf, um über den Baumwipfelpfad zur Grünhütte zu wandern und dort regionale Spezialitäten zu kosten. Größer konnte den Pariser Schülerinnen und Schülern der Kontrast zwischen urbanem Leben in Paris und Leben im eher ländlicheren Bereich nicht vor Augen geführt werden. Doch genau hier taten sich auch Schwierigkeiten beim Besuch der französischen Schülerinnen und Schüler auf. Sind sie es in Paris gewohnt, sich selbstständig mit der Métro zu bewegen, mussten sie die Erfahrung machen, dass in unserer Region die Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln beschwerlicher sind. Dies führte u.a. in manchen Familien zu Missverständnissen, die nicht immer leicht zu lösen waren.
Insgesamt haben jedoch alle Schülerinnen und Schüler positive Erfahrungen sammeln können. Nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell fand ein intensiver Austausch statt und alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler können stolz auf sich sein, dass sie sich einem „fremden“ Austauschschüler, einem „fremden“ Land, einem „fremden“ Schulsystem und einer „fremden“ Sprache gegenüber geöffnet haben. Und vielleicht entsteht aus manchem Kontakt eine Freundschaft. On verra…
Lena Kunzmann