Am 03.06.2022 war es endlich soweit – der erste Ausflug des Chemie Leistungskurses CH1 konnte stattfinden. Nach der langen Ausflugspause aufgrund von verschiedensten Coronaregelungen waren alle zwölf Chemieabiturienten voller Begeisterung als wir den weltgrößten Chemiekonzern, die BASF in Ludwigshafen am Rhein, besuchten.
Dort angekommen wurden wir zunächst von Frau Dr. Busch begrüßt und durch das Visitor Center geführt, in welchem von der BASF hergestellte Produkte und interessante Unternehmensdaten präsentiert werden.
Teilweise konnten wir auf unser erlerntes Wissen aus den vier Kurstufenhalbjahren zurückgreifen und so manche Erklärungen von Dr. Busch besser verstehen. Beispielsweise illustrierte sie, wie viel Chemie eigentlich in Windeln steckt. Die sogenannten Superabsorber dienen als Basis für deren Funktion, welche von der BASF stets verbessert und perfektioniert werden. Beeindruckend ist dabei, dass ein Gramm des kristallinen Superabsorbers bereits einhundert Gramm Wasser binden kann.
Anschließend folgte der aufregendste Teil der Exkursion: Die Werksbesichtigung. Mit einem Bus wurden wir über das Werksgelände gefahren, welches einer Kleinstadt gleicht. Es verfügt über ein eigenes Straßensystem mit vielen Bahnübergängen und Ampeln, einer eigenen Werksfeuerwehr und einem Krankenhaus sowie einer riesigen Hafenanlage. So wurden die Ausmaße dieses gigantischen Chemiekonzerns unmittelbar erfahrbar.
An der Ammoniakfabrik legten wir einen Stopp ein und besichtigten diesen von der Nähe. Obwohl wir die Theorie hinter dem Haber-Bosch-Verfahren schon kennengelernt hatten, war die Realität doch sehr beeindruckend. In den Primärreformer, der erste Schritt der Ammoniaksynthese, durften wir sogar einen Blick werfen. Hinter der Reaktorwand herrscht allerdings eine Temperatur von 900 °C, wodurch die Hitze so drückend war, dass viele von uns sogar die Ärmel ihrer Schutzwesten als Wärmedämmung für den Handlauf des Geländers einsetzten. Uns wurde auf eindrucksvolle Weise klar, dass so manches theoretische Konzept in der Chemie doch eine ganz andere Dimension in der Praxis erreicht. Die Verfahrenstechnik und Ingenieurskunst spielen bei der Realisierung chemischer Synthesen folglich eine eminente Rolle.
Die Exkursion endete mit vielen neuen chemisch praxisorientierten Erfahrungen in einem nicht unweit entfernten Pizzahaus am Rhein. So ließ der Chemie LK am letzten offiziellen Schultag der ganzen Schulkarriere die Exkursion gemeinsam ausklingen.
Der Chemie LK bedankt sich bei Herrn Kreutel für die Organisation der Exkursion und die zwei wunderbaren Jahre in der Kursstufe.
Nils Müller