Ein Tag für die Kultur

Direktor Hartmut Westje-Bachmann tauscht sich mit zwei Schülern über die zahlreichen Kunstwerke aus, die es beim Kulturcafé zu sehen gab. (rol)

Von Streichkonzerten bis zu Bleistift-Zeichnungen reicht die Bandbreite, von mittelalterlichen Tänzen bis zu Siebdrucken, vom Chorgesang bis zur Ton-Figur, von live dargebotenen Jazz-Klassikern bis zu einer Performance, bei der Bewegung in Kunst umgesetzt wird: In der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums, im Untergeschoss und auf dem Pausenhof hat es am Freitagnachmittag so viel zu hören, zu sehen und zu erleben gegeben, dass man gar nicht alles aufzählen geschweige denn beschreiben kann. Beim Kulturcafé entsteht ein fruchtbarer Dialog zwischen verschiedenen Disziplinen und Fächern, zwischen Bildender Kunst, Sport, Musik und Deutsch. „Es ist beeindruckend, wie viel Mühe sich alle Beteiligten gegeben haben, wie viel Zeit und Arbeit sie investiert haben“, sagt Direktor Hartmut Westje-Bachmann. Für ihn geht es bei der Veranstaltung darum, grundsätzlich ein Zeichen für die Kultur zu setzen und zu zeigen, dass sie für sich genommen einen Wert hat. Westje-Bachmann lobt die Vielfalt der Angebote und das große Engagement der Schüler. Unter der Federführung von Ilka Lampl und Stephanie Koesling haben acht Lehrer in einem multiprofessionellen Team ein Programm auf die Beine gestellt, das die ganze Vielfalt der kulturellen Aktivitäten am Königsbacher Gymnasium zeigen soll. Die beiden Streicherklassen treten ebenso auf wie das Schulorchester, der Unterstufen-Chor, die Unterstufen-Theater-Arbeitsgemeinschaft und eine Band, die vor allem Jazz-Klassiker zum Besten gibt. Ein Video zeigt, wie die Bewegung des Sports in Gemälde umgesetzt werden kann.

Im Untergeschoss reiht sich ein Kunstwerk an das nächste: Arbeiten aus Ton und Comic-Ausschnitte gibt es zu sehen, räumliche Strukturen aus Pflanzstäben und Haushaltsgummis, zudem behauene Steine und kolorierte Zeichnungen mit Szenen aus „Alice im Wunderland“. Im Gang zur Sporthalle sieht man die beeindruckenden Landschaften und Szenen, die zusammen mit der Künstlerin Lucia Dominguez aus Textilresten auf Webrahmen entstanden sind. Auf dem Pausenhof übersetzen Schüler bei einer Live-Performance rhythmische Strukturen und Bewegungen in künstlerischen Ausdruck. In der Mensa sind einige der Siebdrucke ausgestellt, die alle in einem vor kurzem extra dafür umfunktionierten Raum entstanden sind. In der Aula hängen lange Papierbahnen voller großer, blauer Quadrate von der Decke. Angelehnt an das Projekt „Simply Blue“ der Bundeskunsthalle in Bonn, haben Schüler aller Klassenstufen auf einem aus blauer Tinte bestehenden Untergrund mit Tintenkillern durch Entfernen neue Strukturen geschaffen. Durch die quadratische Form haben sie dabei automatisch gelernt, sich auf die Mitte zu fokussieren, entweder von außen nach innen oder von innen nach außen zu arbeiten. Dafür hat das Königsbacher Gymnasium sogar Fördermittel vom Land erhalten. – Nico Roller