Ein letztes Mal Vorlesewettbewerb á la Angelika Simmel

Auch in diesem Jahr wurde dem Vorlesen und Lesen wieder ein hoher Stellenwert zugesprochen. So bereiteten die Klassen 6a, 6b, 6c und 6d über Wochen hinweg in ihren Klassen den Vorlesewettbewerb vor, der dieses Jahr unter dem Motto „Lesen ist wie Träumen mit offenen Augen“ stand: Der Klassensieger bzw. die Klassensiegerin, der bzw. die die Klasse vertreten sollte, musste zunächst in den Klassen ausgewählt werden. Dazu lasen die Schüler und Schülerinnen ihren Klassenkameraden/Klassenkameradinnen aus den unterschiedlichsten Büchern vor. Im Anschluss daran mussten die drei Klassensiegerinnen und ein Klassensieger der 6. Klassen in der Aula vorlesen, damit dort der Schulsieger bzw. die Schulsiegerin gekürt werden konnte.
Bei dieser Veranstaltung, die am 29.11.2023 stattfand, stellte Angelika Simmel, die seit über 25 Jahren den Vorlesewettbewerb am Lise-Meitner-Gymnasium organisiert, die Wichtigkeit des Vorlesens in den Mittelpunkt. Vorlesen und Lesen sei, so betonte sie, nicht nur wichtig für den Bildungserfolg, sondern es fördere auch die Fantasie oder stärke die Eltern-Kind-Bindung. Das Vorlesen in den Klassen aber auch in der Aula fördere das Selbstbewusstsein der Kinder und deren Ausdrucksfähigkeit. Darüber hinaus würden sie ihr Konzentrationsvermögen und ihre Kommunikationsfähigkeit trainieren sowie ihren Wortschatz durchs Lesen erweitern. Denn wer liest, lernt immer neue Geschichten, Sätze und Wörter kennen. So gesehen kann man also beim Lesen nur gewinnen. Zum Abschluss ihrer Eingangsrede betonte Angelika Simmel, dass wenn man Spaß an dem, was man mache, habe und dass, wenn einem das, was man mache, gefalle, dieses beim Lesen transportiert werde und spürbar sei.
Dieses Jahr durften die Schüler/Schülerinnen der 6. Klassen und die Jury, die aus Herrn Westje-Bachmann, einigen Deutschkollegen und -kolleginnen, den Praktikanten im Schulpraxissemester sowie der Vorjahressiegerin Anouk Hasselberg aus der Klasse 7d bestand, wieder den vier Klassensiegern bzw. -siegerinnen zuhören, neue Geschichten kennenlernen und ihre Fantasie anregen lassen.
Zunächst mussten die vier Klassensieger/Klassensiegerinnen, Laura Pfisterer (6a), Ronja Koch (6b), Lea Kustos (6c) und Max Boj (6d), aus einer von ihnen ausgewählten Textstelle vorlesen. Im zweiten Teil mussten sie dann ihr Können beim Vorlesen einer unbekannten Textstelle unter Beweis stellen. Die vier Klassensieger/Klassensiegerinnen zeigten, dass sie Gefallen an ihren Büchern und dem Vorlesen fanden. Sie lasen beispielsweise aus den Büchern „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ oder „Das Internat der bösen Tiere. Die Falle“ vor und entführten damit die Zuhörerschaft in fremde, fantastische, lustige und zum Teil auch ernste Welten. Bereits hier kristallisierte sich heraus, dass Lea Kustos es auf einzigartige Weise schaffte, jeder einzelnen Figur eine eigene Stimme zu verleihen.
Die drei Klassensiegerinnen wurden nun in einen anderen Raum gebracht, weil sie im Anschluss aus der gleichen, ihnen unbekannten Textstelle aus dem Buch „Whisper World“ von Barbara Rose vorlesen sollten. Max Boj blieb in der Aula, da er mit dem Lesen des Fremdtextes begann. Alle vier lasen auch diese Textstelle gut und mit Spaß sowie Freude vor. Max Boj hatte sogar so großen Gefallen an der Textstelle, dass er nicht umhinkam, sein Vorlesen mit Gestikulation zu untermalen. Allerdings tat sich Lea Kustos ebenfalls beim Lesen des Fremdtextes hervor, indem sie die Textstelle so gekonnt vorlas, als habe sie sie bereits gekannt. Sie gab den Figuren erneut eigene Stimmen und schaffte es durch passende Betonung, die Stimmung der Textstelle sehr gut zu transportieren.
Herr Westje-Bachmann kürte schließlich die Sieger. Er hob besonders hervor, dass alle gut gelesen hätten, es allerdings nur einen Sieger bzw. eine Siegerin geben könne. Das sei in diesem Jahr laut Juryentscheid Lea Kustos, da sie sich besonders darin hervorgehoben hätte, das Publikum sofort in eine fremde Welt mitzunehmen und da sie jeder Figur eine Stimme gegeben habe. Lea Kustos wird das Lise-Meitner-Gymnasium im nächsten Frühjahr beim Regionalentscheid Enzkreis in Mühlacker vertreten, wofür ihr die Schulgemeinschaft des Lise-Meitner-Gymnasiums bereits jetzt die Daumen drückt.
Herr Westje-Bachmanns Lob galt allerdings auch den Schülern und Schülerinnen der 6. Klassen, die auf vorbildliche Art und Weise zugehört, mitgefiebert und applaudiert hatten.
Angelika Simmel, die den Vorlesewettbewerb nun seit über einem „Vierteljahrhundert“ organisierte und dieses Jahr zum letzten Mal plante und durchführte, hob er im Anschluss besonders hervor und sprach ihr seine große Dankbarkeit für ihre wunderbare Organisation und Durchführung des Vorlesewettbewerbs aus, welcher ihr jährlich ein Herzensanliegen war. Auch die Schulgemeinschaft des Lise-Meitner-Gymnasiums bedankt sich bei Angelika Simmel für die tolle jährliche Organisation des Vorlesewettbewerbs und für die immer gelungenen Buchpreise, die es für die vier Klassensieger/Klassensiegerinnen jährlich als Geschenk gab und welche sie mit viel Liebe und Gespür aussuchte.
Untermalt wurde die festliche Stimmung des Vorlesewettbewerbs durch drei Liedbeiträge der Streicherklasse 6a des Lise-Meitner-Gymnasiums, die „Vom Himmel hoch“, „Barrier Reef“ und „Cap’n Hack’s Hornpipe“ vorspielten.
Julia Naida