Runde um Runde haben sie auf dem Sportgelände „Plötzer“ zurückgelegt, um etwas für den guten Zweck zu tun: Obwohl die Temperaturen Ende Juli weit über der 30-Grad-Marke lagen, haben sich die Schüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums ihre Sportklamotten angezogen und beim Spendenlauf mit viel Motivation von Anfang bis Ende alles gegeben. Von der fünften Klasse bis zur Oberstufe war die gesamte Schule auf den Beinen, um Geld zu sammeln. Schon damals hatte sich abgezeichnet, dass eine hohe Summe zusammenkommen wird. Inzwischen steht fest, dass es sich um den stolzen Betrag von 26.722 Euro handelt. Geld, das die Schüler nun an zwei Organisationen gespendet haben, die damit vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen helfen. Die eine Hälfte geht an die „Ärzte ohne Grenzen“, die damit sowohl die Menschen vor Ort in der Ukraine unterstützen als auch die Geflüchteten hier in der Region. Die andere Hälfte bekommt das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das sich bei einer vom internationalen Roten Kreuz organisierten Hilfsleistung um die notleidende Zivilbevölkerung vor Ort in der Ukraine kümmert.
„Wir freuen uns sehr über dieses Engagement“, sagt Professor Wolfgang Kramer, der als Präsident des Kreisverbands Pforzheim-Enzkreis die Spende stellvertretend für die DRK-Bundespräsidentin Gerda Hasselfeldt entgegengenommen hat. Die Leistung der Schüler findet er „ganz bemerkenswert“ und betont, die Kinder und Jugendlichen hätten in vorbildlicher Weise verstanden, dass es ohne ehrenamtliches Engagement schlecht aussähe in der Gesellschaft. „Das verdient große Anerkennung.“ In der Ukraine kümmert sich das Rote Kreuz unter anderem um das Herrichten von Unterkünften, von Verpflegungs- und Vermisstenstationen. Zudem unterstützt es das ukrainische Rote Kreuz vor Ort bei der medizinischen Versorgung, auch mit Material und Equipment. Kramer betont, man leiste humanitäre Hilfe, mische sich nicht in das Kriegsgeschehen ein und unterstütze überparteilich alle notleidenden Menschen ohne Ansehen der Nationalität. Auch mit Blick auf den nahenden Winter können die Helfer die Spende der Königsbacher Schüler gut gebrauchen.
750 von ihnen haben sich im Juli am Spendenlauf des Gymnasiums beteiligt – und damit alle mit Ausnahme der damals bereits verabschiedeten Abiturienten. Auf dem Sportgelände trat damals ein Jahrgang nach dem anderen an, jeder eine halbe Stunde lang. Im Vorfeld hatten sich die Schüler auf die Suche nach Sponsoren gemacht, die später eine von ihnen festgelegte Summe spendeten. Die Idee für den Spendenlauf entstand auf einer Tagung der Schülermitverantwortung (SMV), die damit etwas zur Stärkung der Schulgemeinschaft organisieren und gleichzeitig einen guten Zweck unterstützen wollte. Bei der Schulleitung stieß die Idee auf offene Ohren – und bei einigen Lehrern auf so viel Begeisterung, dass sie kurzerhand selbst die Laufschnüre schnürten und sich beteiligten.
– Nico Roller