Alkoholprävention für die 9. Klassen

Im Rahmen des schulinternen Suchtpräventionsprogramms besuchte Frank Milbich am 31. Januar und 1. Februar auch in diesem Jahr wieder die 9. Klassen des Lise-Meitner- Gymnasiums.
Herr Milbich, seit 17 Jahren trockener Alkoholiker, berichtete mit großer Offenheit über seine Laufbahn hinein in die Sucht bis hin zur Abhängigkeit. Er schilderte, wie er bereits mit 15 Jahren, als junger vielversprechender Handballspieler, nach dem Training beim „Stiefeltrinken“ immer mehr Alkohol getrunken hat, bis er abhängig war. Über 28 Jahre hinweg haben der Alkohol und der Rausch sein Leben bestimmt. Herr Milbich gewährte bei seinem Besuch tiefe Einblicke in die dunkelsten Kapitel seines Lebens. Jede Beziehung, jeden Job, jeden Freund verlor er durch den Alkohol. In seiner schlimmsten Phase hat er bis zu drei Flaschen Schnaps am Tag konsumiert. Schonungslos schilderte er seinen Tagesablauf mit seinem einzigen Verbündeten, dem Alkohol, der ihn beinahe zugrunde gerichtet hätte.
Schließlich brachte ihn eine ernüchternde Diagnose seines Hausarztes zum Umdenken, so dass er in Eigenregie über ein halbes Jahr hinweg unter schlimmsten Schmerzen, mit Lähmungserscheinungen und Halluzinationen einen kalten Entzug durchmachte und sich so aus der Sucht herauskämpfte. Während dieser Zeit verließ er nur das Haus, um nach Karlsruhe zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen.
Herr Milbich hat den Weg heraus aus dem Alkohol geschafft und macht es sich heute zur Aufgabe, seine Geschichte zu erzählen, um vor allem Jugendliche vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. Dazu hält er Vorträge in Schulen oder Vereinen in ganz Baden-Württemberg.
In einer offenen Fragerunde beeindruckte Herr Milbich mit seiner Aufrichtigkeit und seinen ehrlichen Antworten und hinterließ so bei den Jugendlichen einen nachhaltigen Eindruck. Seine ehrlichen Schilderungen lösten große Betroffenheit aus und regten zum Nachdenken an.

Eva Astor & Verena Schiegl