Spendenübergabe: Wolfgang Künstle und Simone Hochmuth von der Sterneninsel, Lehrer Andreas Klose (hinten, von links) und die Schüler Luca, Jan und Julia (vorne, von links) tun gemeinsam etwas Gutes. (rol)
Menschen in der Region unterstützen und ihnen auch in schwierigen Zeiten eine Freude machen: Das wollten Schüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums und haben deswegen vor kurzem insgesamt 1.800 Euro an den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst „Sterneninsel“ gespendet. Das Geld stammt von zwei Klassen des Gymnasiums: Die Klasse 7d steuert 1.000 Euro bei, die sie über mehrere Monate hinweg mit Hilfe von Sparschweinen gesammelt hat. Diese wurden ihr von der VR Bank Enz plus überlassen. Die Schüler stellten die Sparschweine bei mehreren Einrichtungen in der Region auf, etwa beim Bäcker, in Unternehmen und in Geschäften. Seit dem Frühjahr 2020 standen sie dort – und sollten eigentlich schon im Herbst wieder eingesammelt werden. Doch daraus wurde nichts: Wegen der coronabedingten Schulschließungen blieben die Sparschweine bis zum Sommer dieses Jahres in den Einrichtungen.
Beim Einsammeln waren dann nicht nur die Schüler, sondern auch ihre Klassenlehrer Britta Beckmann und Andreas Klose positiv überrascht, dass insgesamt 1.000 Euro in den Spendenbehältern gelandet sind. Der andere Teil des Gelds, nämlich 800 Euro, stammt von den Oberstufenschülern, die im vergangenen Schuljahr die Juniorfirma „Kill d’ Bazill“ geleitet haben. Mit ihr produzierten sie ein Gerät, das mit Hilfe von ultravioletter Strahlung (UVC) die kontaktlose Desinfektion von Gegenständen in kürzester Zeit ermöglichte. Eine Geschäftsidee, mit der es die Jugendlichen nach dem Landessieg beim Bundeswettbewerb der Juniorfirmen auf den zweiten Platz geschafft haben. Bei der Spende von 800 Euro handelt es sich um den erwirtschafteten Überschuss. Zusammen mit den 1.000 Euro der Siebtklässler geht das Geld nun an die „Sterneninsel“, die unentgeltlich Lebensbeistand für die ganze Familie leistet, wenn ein Kind, ein Jugendlicher oder ein Elternteil lebenslimitiert erkrankt oder verstorben ist. „Wir freuen uns sehr, dass die jungen Menschen an uns gedacht haben und uns unterstützen“, sagt die Hauptamtliche Simone Hochmuth, als sie die Spende zusammen mit dem Ehrenamtlichen Wolfgang Künstle entgegennimmt.
Das Geld will die Einrichtung nutzen, um einer Familie eine Reise nach Spiekeroog zu finanzieren. Mit der Nordseeinsel unterhält sie eine Kooperation und ermöglicht zusammen mit mehreren Partnern vor Ort, dass Familien dort einen Erholungsurlaub verbringen können. Aktuell hat die „Sterneninsel“ fünf Mitarbeiter im Hauptamt und 30 Ehrenamtliche, die in die Familien gehen. Die Einrichtung ist auf Spenden dringend angewiesen, wie Hochmuth betont: „Wir bekommen zwar Fördergelder, aber die reichen leider hinten und vorne nicht.“ Die Einrichtung legt großen Wert auf eine gute Öffentlichkeitsarbeit und könnte es sich durchaus vorstellen, sich am Königsbacher Gymnasium im Unterricht vorzustellen und die Fragen der Schüler zu beantworten. – Nico Roller