So sehen Sieger aus: Die erfolgreichen Schüler mit ihren Urkunden und mit Lehrer Fabian Kreutel (Zweiter von links). (rol)
Experimentieren, protokollieren und recherchieren: Alles kein Problem für die 24 Schüler des Königsbacher Lise-Meitner-Gymnasiums, die im vergangenen Schuljahr trotz Corona-Lockdown an beiden Runden des Wettbewerbs „Chemie im Alltag“ teilgenommen haben. Damit hat das Königsbacher Gymnasium die zweitmeisten erfolgreichen Teilnehmer in Baden-Württemberg und ist landesweit der zweite Schulsieger. „Es gab zwischendurch ziemlich schwierige Phasen“, sagt Hartmut Westje-Bachmann: „Und trotzdem haben alle durchgehalten.“ Mit „schwierig“ meint der Direktor den Lockdown, der im März des vorigen Jahres verhängt wurde. Die erste Runde des Wettbewerbs hatte da schon in Präsenz stattgefunden: Die Schüler machten ihre Experimente in den Chemieräumen der Schule, arbeiteten in Zweiergruppen und tauschten sich mit ihren Lehrern aus. Doch in der zweiten Runde ging all das wegen des inzwischen verhängten Lockdowns nicht mehr. Aufgeben war für die meisten Schüler dennoch keine Option: Viele hätten sich die Aufgaben aufgeteilt und seien dann in Videokonferenzen ausgewichen, erzählt Lehrer Fabian Kreutel, der den Wettbewerb zusammen mit seiner Kollegin Karin Federkeil betreut: „Das hat wahnsinnig viel Koordinationsarbeit erfordert.“
Auch für sie als Lehrer sei es schwierig gewesen, den Kontakt zu den Schülern zu halten. Über ein Forum auf der Lernplattform „Moodle“ haben sie es dennoch geschafft. „Das hat erstaunlich gut funktioniert“, sagt Kreutel, der beeindruckt ist vom Ehrgeiz und von der Disziplin der Schüler. Zumal der Wettbewerb „Chemie im Alltag“ ihnen einiges abverlangt. Nicht nur vorgegebene Experimente müssen gemacht, sondern auch ausführliche, zum Teil 30 Seiten umfassende Protokolle geschrieben werden, Tabellen, Fotos, Zeichnungen und Grafiken inklusive. „Da war viel Recherchearbeit notwendig“, sagt Kreutel: Die gefragten Inhalte stünden in der Mittelstufe nämlich noch nicht auf dem Chemie-Lehrplan. Beschäftigt haben sich die Schüler mit Kartoffeln und mit Schokolade. Sie bestimmten den Brennwert von Schokolade, den Stärkegehalt von Kartoffeln und die Eigenschaften von Emulgatoren, sie stellten Plastik aus Kartoffelstärke und ihre eigene Schokolade her. „Das war schon interessant“, sagt Niklas (17): Es habe Spaß gemacht, Themen zu behandeln, die so im Chemie-Unterricht nicht vorkommen. – Nico Roller